Tag des offenen Denkmals® │ Aktionstag 2025
Wert-voll und Mehr-Wert
„Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“ lautet das Schwerpunktthema des diesjährigen Tags des offenen Denkmals®, der erstmals 1993 ins Leben gerufen wurde.
Das Kulturevent wird bundesweit von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz koordiniert und zeigt am Sonntag, 14. September 2025, die Vielschichtigkeit von Denkmalen, bestimmt von der Frage, was ein Denkmal wert ist und was es wertvoll macht, nämlich die Vielfalt aus Materialien, Historie, Handwerk und Blickwinkeln.
Anlässlich des 50. Jubiläums des Europäischen Denkmalschutzjahres wurde die Imagekampagne MehrWert der Vereinigung der Denkmalfachämter ins Leben gerufen, denn ein Denkmal zeigt als „MehrWert“, dass hier ein Wert steht, hier Wissen gespeichert ist – und wir aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen.
Denn nicht immer ist uns bewusst: Denkmale sind menschengemachte Werte, speichern Wissen und zeigen Lebensspuren – und spielen somit in unserem Alltag oftmals eine große Rolle.
Das Historische Museum Hellental, das regionale LandMuseum für Geschichte, Archäologie und Alltagskultur im Solling des Heimat- und Geschichtsvereins für Heinade-Hellental-Merxhausen e. V. lädt Sie zum Aktionstag am 14. September 2025 ein.
In der Zeit von 12:00 - 17:00 Uhr können Sie an zwei historischen Stätten in Hellental die regionalen Lebens- und Wohnumstände und die Alltagsarbeit der Dorfbewohner*innen erkunden - als „MehrWert“ Teil unserer Geschichte und Identität.
Das Hellentaler Gemeinde-Backhaus
Vor diesem Hintergrund ist im Landkreis Holzminden das zentrale Gemeinde-Backhaus in Hellental aus dem frühen 19. Jahrhunderts als zeittypisches ländliches Dorfbackhaus ein wertvolles, unersetzliches Zeitzeugnis der Regionalgeschichte des nördlichen Sollings.
Zugleich ist es eine noch heute fassbare lokale Kulturspur des Herzogs Carl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel (reg. 1735-1780) mit seiner Verordnung von 1744 zur „ansehnlichen Holz-Ersparung" im damaligen Weserdistrikt.
Das schlichte Fachwerkgebäude mit seinem rund 7 m² großen historischen Steinbackofen wurde als Dreizug-Ofenanlage funktionstüchtig saniert, um das traditionelle Backen von Steinofenbroten wieder zu ermöglichen.
Das Gebäudeensemble „Sollinghaus“
Das zweite Zeugnis der kulturellen Entwicklung in der Sollingregion rund um Hellental ist das landwirtschaftlich basierte Gebäudeensemble „Sollinghaus“, das aus einem Haupthaus (Wohnhaus), einem Wirtschaftsgebäude, einem Stallgebäude und einem Innenhof besteht.
Es spiegelt ein wertvolles architektonisches Erbe des Bergdorfes Hellental wieder.
In zeittypischer Bauweise der Holzarchitektur im Jahr 1884 errichtet, ist das markante, zweigeschossige Fachwerkhaus zum Wohnen und Wirtschaften ein erhaltenswertes Zeugnis dorfgeschichtlicher Sachkultur.
Das halbmassiv errichtete „Sollinghaus“ entspricht der späteren Phase der regionalen, nicht bäuerlichen Sonderform des Fachwerkhauses im Solling.
