Ständeseidel: Wohl bekomms!

Museumsleitung

 

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Zunftseidel mit Handwerkerbildern

War „das Seidel“ zunächst ein regional verschiedenes Volumenmaß für Flüssigkeiten und ein Getreidemaß, so wurde „der Seidel“ zum Begriff für die halbe Maß Bier (0,5 l) wie auch zur Bezeichnung eines entsprechenden Trinkgefäßes mit Henkel als Bierkrug in Bayern.

Ein Bierkrug wurde zugleich auch Bierhumpen oder Bierseidel genannt, wenn er deckellos oder mit einem vornehmlich aus Zinn gestalteten Klappdeckel mit Daumenheber versehen war, traditionell hergestellt als Steinguthumpen oder auch als Glashumpen.

Die ausgestellten modernen Ständeseidel mit Stand, Deckel, Henkel und Daumenrast entfalten ihren Charme mit kunstvollen Designs, in dem sie auf ihrer Vorderseite repräsentative Handwerkerbilder und traditionelle Innungszeichen aufweisen.

Der Zinndeckel ist ein traditionelles wie auch dekoratives Spezifikum von Bierkrügen.

Zugleich schützt der Deckel den kühlen Gerstensaft vor äußeren Einflüssen und bewahrt das Aroma des Bieres im Humpen.

 

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Die zylindrischen Humpen aus Glas mit Zinnmontierung zeigen thematisch einen Ständeseidel „Der Steinmetz“, „Der Schreiner“ und der Dachdecker.

Der keramische Zunftseidel „Der Fleischer“ mit graviertem Zinndeckel, Zunftzeichen und dem Meisterspruch

„Meister ist wer was ersann, Geselle wer was kann, Lehrling jedermann"

wurde in Hameln hergestellt und von der Fleischerinnung Holzminden einst mit persönlicher Verzierung als Dankesgabe einem Innungsmitglied überreicht.