Latrinen und Aborte
Klaus A.E. Weber
Leitender Medizinaldirektor / Amtsarzt a. D.
Latrinenarchäologie: Die schmutzige Seite des Reichtums [1]
Römische Kultur im ländlichen Umfeld
Römische Latrinen (Toiletten) mit "Wasserspülung"
Latrine der römischen Villa „Haselburg“
Odenwald
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
In der römischen Villa Haselburg, einem römischen Gutshof aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., wurde die Latrine auf dem Abwasserkanal des Badetraktes errichtret.
Latrine der römischen Villa Wachenheim
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Im Badebereich der Villa rustica Wachenheim, einem römischen Gutshof des 1.-5. Jahrhunderts, konnte auf dem Abwasserkanal eine zweisitzige Latrine nachgewiesen werden.
Das in zwei Baderäumen verbrauchte Wasser wurde über Rinnenleitungen für die Latrinenspülung abgeleitet.
16.-18. Jahrhundert
Fürstlicher Aborterker am Turm
Museum Schloss Fürstenberg
August 2024
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Der Wandvorsprung mit nach außen kragenden Buntsandsteinen am herzoglichen Jagdschloss Fürstenberg an der Weser wurde um 1500 zur Verbesserung des Wohnkomforts an den mittelalterlichen Turm als Toilette gebaut.
Bäuerlicher Aborterker
LWL-Freilichtmuseum Detmold A 5
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Der rekonstruierte Aborterker eines um 1576 erbauten Speichers wurde an der Außenwand über einem Graben errichtet.
Abort und Kuhstall
Bauernhaus um 1731
LWL-Freilichtmuseum Detmold A 14
Juli 2008
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
19.-20. Jahrhundert
Rekonstruiertes hölzernes Aborthäuschen nahe einer Miststätte
LWL-Freilichtmuseum Detmold Q 8
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Aborthäuschen wurden erst seit etwa 1850 häufiger errichtet, was damals als fortschrittlich galt.
Gemauertes Aborthäuschen in Hellental
Planung 1927 │ im April 2024
© Historisches Museum Hellental
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[1] Blog-Artikel des Schweizerischen Nationalmuseums vom 22. Januar 2021 von Elias Flatscher, Assistent für Mittelalterarchäologie an der Universität Zürich und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Archäologischen Bodenforschung in Basel.