Kloster Brenkhausen

Klaus A.E. Weber

 

Westfront der barocken Klosteranlage

Mai 2024

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Kloster der Hl. Jungfrau Maria und des Hl. Mauritius

Klosterdatenbank

Das Kloster Brenkhausen bei Höxter wird von dem Corveyer Abt Hermann I. von Holte (Abbatiat 1223-1255) [1] um 1240 als Zisterzienserinnenkloster gegründet.

Der Propst wurde aus dem Zisterzienserkloster Amelungsborn bestellt.

Die Mutterklöster sind danach das Kloster Corvey und das Kloster Amelungsborn.

Etwa 115 m westlich der Klosteranlage verläuft die Schelpe, deren Quellgebiet sich südöstlich der Ortschaft Hohehaus befindet.

Nach dem Brand von 1276 wurde das Kloster während der 1280er-Jahre wieder errichtet.

 

Portal mit Barockfiguren von

Benedikt von Nursia und

seiner Schwester Scholastika

Mai 2024

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Infolge seines Niedergangs wurde das Kloster 1601 in ein Benediktinerinnenkloster umgewandelt und mit Benediktinerinnen aus Corvey neu besiedelt.

Nach weitgehender Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wurde die Klosteranlage ab 1630 wiederaufgebaut.

 

Klosterinnenhof mit Kreuzgang

Mai 2024

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Unter der Amtszeit von Propst Florenz von dem Velde [2] von 1683-1691 blühte das Frauenkloster wieder auf.

In der Folgezeit wurde Florenz von dem Velde im 1696 Abt von Corvey (Abbatiat 1696-1714) und avanciert zum bedeutendsten Abt der Barockzeit.

Zwischen 1710 und 1746 wurde die barocke Dreiflügelanlage in schlichten Formen über den Fundamenten und unter Verwendung von Bauteilen des abgebrochenen gotischen Zisterzienserinnenklosters errichtet.

Dabei wurde die Westfront als Schauseite gestaltet mit risalitartig vorgezogenen abgewalmten Giebeln des Nord- und Osttraktes mit künstlerisch gestalteten Portalen.

Der Kreuzgang wurde barock gestaltet.

 

Kreuzgang des gotischen Ostflügel

Mai 2024

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Auf der Mitte der drei Klosterflügel befinden sich im Obergeschoss Figurennischen der Hl. Maria, Hl. Agatha und des Hl. Johannes von Nepomuk.

Im Jahr 1803 wurde das Kloster unter Napoleon (1769-1821) säkularisiert, in eine landwirtschaftliche Domäne umgewandelt und förderhin als Wohngebäude für den Corveyer Domänenpächter genutzt.

 

Mühlenwiese mit Mühlengraben

rechts: Reste der alten Klostermühle

Mai 2024

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Im Jahr 1993 wurde die Klosteranlage von der nordrhein-westfälischen Landesregierung an die Ägyptisch-Koptische Kirche verkauft.

Seiher dient das Konventsgebäude als Kloster und als Sitz des Generalbischofs der Koptisch-orthodoxen Kirche in Deutschland.

Der erhaltene gotische Ostflügel sowie die dreischiffige Pfeilerbasilika mit geradem Chorabschluss aus der Mitte des 13. Jahrhunderts wird von der katholischen Gemeinde Johannes Baptist als Pfarrheim und Pfarrkirche genutzt.

Der Kirchturm im Nordwesten wurde 1872 von der katholischen Kirchengemeinde errichtet.

 

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[1] KURTE 2017, S. 128-131.

[2] KURTE 2017, S. 229-233.