Land- und Mühlenbesitz des Klosters
Klaus A.E. Weber
Domäne Amelungsborn │ um 1930 [1]
Grangien des Klosters
Der Landbesitz des Klosters war verteilt und diversifiziert.
Wie für Zisterzienser üblich, unterhielt das Kloster als kirchlicher Grundherr in eigener, durch Laienmönche betriebene bzw. beaufsichtigte Bewirtschaftung in der Region und darüber hinaus Grangien, also eine besondere Form landwirtschaftlicher Großbetriebe mit Wirtschaftshöfen von 500-700 Morgen.[2]
So wurden auch Grangien von Seiten des Zisterzienserklosters im nördlichen Sollingvorland an der Stelle bzw. innerhalb älterer Siedlungen angelegt.[3]
Zum bedeutendsten landwirtschaftlichen Großbetrieb mit 1.500 Morgen Land und Wiesen wurde der Außenhof Allersheim, wobei die dort wohnenden Bauernfamilien ausnahmslos ihr Land verloren.
Auch war die im 14. Jahrhundert wüst gefallene, große Hägersiedlungen Holtensen ein Amlungsborner Klosterdorf.
Das „Bauernlegen“ als Umwandlung in Grangien, d. h. Errichten durch Laienmönche betriebene bzw. beaufsichtigte große Wirtschaftshöfe, dürfte auch zur vollständigen oder teilweisen Verödung älterer Siedlungen beigetragen haben.
Mühlen des Klosters
Ab dem späten 12. Jahrhundert verfügte das Kloster Amelungsborn über mehrere Getreidemühlen in benachbarten Dörfern und späteren Klosterhöfen.[4]
Unterhalb des Klosters bestand im Hooptal die "Grundmühle", die von den Grafen zu Everstein dem Kloster als Walkmühle im Rahmen der Textilverarbeitung zur Verfügung gestellt worden war.
Nach ihrem späteren Zerfall wurde sie 1615 als Mehl- und Ölmühle erneut in Betrieb genommen.
Abbildung des Klosters um 1925 [5]
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[1] KREISDIREKTION HOLZMINDEN 1932, Abb. S. 54.
[2] STEPHAN 2010, S. 91-92.
[3] STEPHAN 2010, S. 73.
[4] GÖHMANN 1983, S. 25.
[5] WIRTEVEREINIGUNG 1925, S. 19.