Der „Stein“
Klaus A.E. Weber
Der „Stein“ wird auch als „Abtei (ab 1508)“ oder „Kornhus“ bezeichnet.
An der Westseite des im 19. Jahrhundert abgebrochenen Kreuzgangs befanden sich die Bauten der Laienbrüder (Konversen).
Das alte, in sich geschlossene Klostergebäude an der Südwestecke der Klosterkirche - der „Stein“ - ist ein imposanter Fachwerkbau, der ehemals mit dem Kreuzgang verbunden war.
Das ursprünglich spätgotische Fachwerkhaus aus dem Jahr 1504 steht mit einem umlaufenden Holzbalken über einem hohen Sockel.
Währen der Barockzeit wurde der „Stein“ – namensgebend - auf drei Seiten mit Bruchsteinen ummantelt; nur die Westseite, die sich über das Bodenniveau erhebt, blieb unverbaut.[3][5]
Zudem besteht ein mächtiger Bruchsteinkeller mit durchlaufendem Tonnengewölbe.[3]
Nach RÖCKENER [5] wurde es in alten Gebäuderegistern die „Alte Abtei“ genannt, in dem sich möglicherweise das Refektorium des Konvents befunden habe.
Der „Stein“ wird heute „Abtei“ genannt, da sich hier vor allem der Kapitelsaal, das Refektorium und die als Winterkirche genutzte St. Bernhard-Kapelle befinden.
Blick auf das Gebäude "Stein“ an der Klosterkirche
September 2022
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Das „alte Abtshaus“ weist im Erdgeschoss historische Festräume des Abtes auf mit „reich geschnitzten Türrahmen für den Empfang von hohen Gästen“.[11]
Folgt man GÖHMANN [4], so wurde das Gebäude ursprünglich auch als Konservenquartier, dann als Viktualienspeicher („Korn Hauß“) genutzt.
Auf einen Vorgängerbau aus der früheren Mönchszeit weisen Reste von drei mittelalterlichen Kaminen vor drei Blendrundbogen im dem südlichen Gebäudeteil hin; hier hat sich vermutlich die alte Klosterküche des alten Konversenhauses befunden.[3][10]
Bauliches Reste des alten Konventsgebäudes │ frühes 16.. Jahrhundert
August 2022
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
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[3] GÖHMANN 1982, S. 92-93; GÖHMANN 1991, S. 45 Anm. L.
[4] GÖHMANN 1991, S. 45, 62-64.
[5] RÖCKENER 1998, S. 21-22.
[10] HEUTGER 1968, S. 40.
[11] OSTERMANN/SCHRADER 1985, S. 75.