Kirchenpatrone Stephanus und Vitus
Klaus A.E. Weber
Stephanus und Vitus │ 1746
Mai 2024
© [hmh, Fotos: Klaus A.E. Weber
Die Überführung der Reliquien der Heiligen Stephanus und Vitus begründete den Aufstieg des fränkischen Klosters Corvey, die sich zu bedeutenden Wallfahrtsort im mittelalterlichen sächsischen Stammesherzogtums entwickelte.
Stephanus und Vitus wurden Schutzpatrone der Benediktinerabtei.
Fürstabt Caspar II. von Boeselager (Abbatiat 1737-1758) ließ 1746 die hohen Postamente mit den Barockstaturen der beiden Heiligen zusammen mit den Stifterfiguren von Karl I. und Ludwig dem Frommen vom Marsberger Bildhauer Joseph Pollmann anfertigen.
Das Ensemble der Standbilder befand sich ursprünglich vor der Durchfahrt an der Westfassade des Schlosses.
Seit 1824 stehen die beiden Heiligenfiguren transloziert rechts und links zum Eingang der Abteikirche am Westwerk, vor dem abgesenkten Atrium.[5][8][9]
Barocke Postamente der Kirchenpatrone vor dem Westwerk der ehemaligen Abteikirche
Juni 2024
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Schutzpatron Stephanus
Heiliger Erzmatyrer Stephanus [3]
Der gesteinigte Stephanus gilt als der erste Märtyrer der christlichen Kirche (Apostelgeschichte 6,8-15 und 7, 1-60).
Steinigung des Hl. Stephanus │ Hochrelief │ Mainz │ um 1270
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
799 hatte Papst Leo III. (reg. 795-816) aus Rom Stephansreliquien für Paderborn mitgebracht.
Kaiser Ludwig der Fromme (778-840) schenkte dem Corveyer Kloster Reliquien des Heiligen Stephanus aus seiner Pfalzkapelle in Aachen.
Der 1696-1714 in der Bildhauerwerkstatt des Heinrich Papen ausgeführte, hölzerne St. Stephanus-Reliquienschrank aus der Abteikirche Corvey – wurde mit Abschluss Ende des Jahres 2001 als hervorragendes Zeugnis des westfälischen Barocks restauratorisch wiederhergestellt.[1]
Der Reliquienschrank war im Auftrag des Fürstabtes Florenz von dem Velde [2] geschaffen worden.
Heiliger Stephanus │ 1746
mit dem Attribut Märtyrerpalme │ transloziert vor dem Westwerk
Mai 2024
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Heiliger Stephanus │ 1715
Fassade im Gutshof der Domäne Corvey │ Mai 2024
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Silberne Reliquienbüste des Heiligen Stephanus │ Düsseldorf │ 1662-1675
Museum.Welterbe Corvey
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Reliquienschrank des Heiligen Stephanus │ um 1710
Bildhauerwerkstatt von Heinrich Papen, Giershagen
gestiftet vom Fürstabt Florenz von dem Velde (1696-1714)
Museum.Welterbe Corvey
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Schutzpatron Vitus
Heiliger Matyrerknabe Vitus [4]
Der Heilige Vitus soll durch rettende Engel das Martyrium im Kessel mit siedendem Öl überlebt haben, erlitt aber unter dem römischen Kaiser Diokletian (236-245 - 312) den Märtyerertod.
Die Reliquien des Heiligen Vitus kamen unter König Pippin (714-768) im Jahr 756 zum Heiligen Dionysius von Paris in die Basilika Saint-Denis.
Im Jahr 836 wurden seine Reliquien als Schenkung des Abtes Hilduin von Saint-Denis am 19. März 836 in einem Reliquienschrein nach Corvey an der Weser überführt, mit feierlicher Ankunft am 13. Juni 836.[4][6]
Nach dem der kaiserliche Erzkaplan, Abt Hilduin, 830 nach Corvey verbannt worden war und nach St. Denis zurückkehren konnte, „bedankte er sich für die liebevolle Gastfreundschaft durch die Überlassung der Reliquien des hl. Vitus“.[7]
Der Heilige Vitus wurde zum "Compatron" der Abtei.
Heiliger Vitus │ 1746
mit dem Attribut Märtyrerpalme │ transloziert vor dem Westwerk
Mai 2024
© [hmh, Fotos: Klaus A.E. Weber
Heiliger Vitus │ Fassade im Gutshof │ um 1715
Mai 2024
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Heiliger Vitus │ Fassade Kloster Brenkhausen │ 1710
Mai 2024
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Silberne Reliquienbüste des Heiligen Vitus │ fraglich Augsburg │ 1700
Museum.Welterbe Corvey
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Monument des Heiligen Vitus │ 1679 │ mit seinen typischen Attributen
Barocke Abteikirche Corvey
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Reliquienschrank des Heiligen Vitus │ um 1710
Bildhauerwerkstatt von Heinrich Papen, Giershagen
gestiftet vom Fürstabt Florenz von dem Velde (1696-1714)
Barocke Abteikirche Corvey
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
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[1] ALTMEIER/KOMODZINSKI 2002.
[2] KURTE 2017, S. 229-233.
[3] HAASE 1922, S. 69-72.
[4] HAASE 1922, S. 72-79.
[5] KURTE 2017, S. 240-242.
[6] STÜWER 1967, S. 8.
[7] BUSEN 1967, S. 19.
[8] BUSEN 1967, S. 40.
[9] BRÜNING 1981 1981, S. 106-107.