Karolingische Scheitelkapelle

Klaus A.E. Weber

 

Zum karolingischen Gründungsbau der Corveyer Klosterkirche von 822-844 gehörte auch die Errichtung einer Scheitelkapelle

Dem zerstörerischen Brand von 870 im östlichen Kirchenbereich folgte eine Erweiterung des Chors nach Osten, wobei auch die karolingische Scheitelkapelle niedergelegt wurde.

 

Wandmalerei des 9. Jahrhunderts

Die karolingische Scheitelkapelle schmückte im 9. Jahrhundert eine anspruchsvolle Ausmalung mit unterschiedlichen Dekors nach antikem Vorbild.

So war die Untergeschossdecke vor 844 mit einem Fries aus Wellenranken in den Farben Ockergelb, Rot, Schwarz und Weiß bemalt.

Die frühmittelalterliche Kirche der ersten Phase war offenbar eindrucksvoll ausgemalt, wie zahlreiche archäologisch geborgene Fragmente belegen.

Die einzigartigen Grabungsfunde von farbig bemalten Kalkputzfragmenten gelten als hervorragende Zeugnisse eines vegetabilen Dekors in der transalpinen Wandmalerei des 9. Jahrhunderts.

 

Rekonstruiertes Wellentankenfries │ vor 844

farbig bemalter Kalkputz, Fragmente

Museum.Welterbe Corvey

© [hmh, Fotos: Klaus A.E. Weber