Das französische Kolonialreich
Klaus A.E. Weber
Zur Mitte des 16. Jahrhunderts beginnt für Frankreich mit der Eroberung erster Kolonien in Nordamerika die Zeit seiner kolonialen Machtausübung.
Obgleich die Kolonialmächte Portugal und Großbritannien („British Empire") den transatlantischen Sklavenhandel beherrschten, wurden Franzosen die drittgrößten Sklavenhändler, indem sie im späten 18. Jahrhundert über eine Million Afrikaner*innen vor allem nach den französischen karibischen Kolonien deportierten, überwiegend nach Saint-Domingue (1697-1804), einer französischen Kolonie auf dem Gebiet des heutigen Haiti.
Saint-Domingue galt im 18. Jahrhundert als der profitabelste Kolonie der Neuen Welt.
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Franzöisches Sklavenschiff um 1770
Abbildung: Frankfurter Rundschau vom 19. Juni 2018
Dabei brachte das franzöische Sklavenschiff „La Marie Séraphique" aus Nantes zahlreiche Gefangene von Westafrika nach Nordamerika.
In der Zeit des europäischen Imperialismus eroberte Frankreich vor allem Gebiete im Norden und Westen von Afrika sowie in Indochina, wovon heute die Staaten Vietnam, Laos und Kambodscha zeugen.
Mit seinen überseeischen Kolonien war Frankreich nach Großbritannien gegen Ende des 19. Jahrhunderts die zweitgrößte Kolonialmacht der Welt.