Machtfaktor Textilindustrie
Klaus A.E. Weber
Weberei Kübler+Co. im 20. Jahrhundert
Nachdem am 30. Januar 1933 die NSDAP zur Macht gelangt war, übernahm im Jahr 1938 Wilhelm Kübler die 1869 gegründete, nunmehr im Regime des Nationalsozialismus „arisierte“ A. J. Weberei Rothschild Söhne Stadtoldendorf.
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Blick in das Arbeitsbuch Nr. 100 Ho/8235
1936-1944
© Historisches Museum Hellental
Drei der vier jüdischen Gesellschafter der Weberei wurden wegen angeblichem „Devisenvergehen und Volksverratsverbrechen“ zu Zuchthausstrafen verurteilt und nach ihrer Haftverbüßung von der Geheimen Staatspolizei Braunschweig in das ab 1936 eingerichtete Konzentrationslager Sachsenhausen nördlich von Berlin verbracht ...
© Historisches Museum Hellental
Nach der nationalsozialistischen Zeit …
Dem Webereidirektor Kübler wurde anlässlich seines 25-jährigen Inhaber-Jubiläums von seinen kaufmännischen Angestellten eine Holztafel mit Szenen aus der Weberei überreicht.
Um 1965 waren „bei Kübler“ in Stadtoldendorf über 1.000 Mitarbeiter*innen beschäftigt – darunter auch etliche aus Hellental.
∎ Sammelteller │ Porzellan Fürstenberg │ ~ 1970er Jahre
Aufschrift Rückseite:
Wilhelm Kübler + Co.
Wie im Leinen – so im Leben – heißt es: Grob und Fein verweben
Industrielle Garnspulen
© Historisches Museum Hellental, Foto: Mechthild Ziemer
∎ Verschiedene industrielle Garnspulen
Garne aus Baumwolle auf konischen Pappspulen
u.a. von J. Schmitz & Söhne / Dülken Rheinland
∎ Schnellschützen - „fliegende Weberschiffchen“ │ um 1970er Jahre
Spitze – Spulenbefestigung – Fadenauslässen - Fadenbremse │ Schütze mit langem Schussfaden zum Schusseintrag in einer Schützenwebmaschine
∎ Baumwolltücher
Musterstoffe der Weberei │ Herstellungszeit: um 1978-1981
∎ Zuschneide-Scheren
Zackenschere der Weberei für den fransenfreien Zuschnitt von Stoffmustern, z.B. für Textilmessen
Stoffschere der Weberei zum allgemeinen Zuschneiden von Stoffen