Zwei Museen unter dem Dach des [hmh
Museumsleitung
Orte gesellschaftlicher Begegnung, des Staunens, Erinnerns und Mitfühlens
„Ein Museum ist ein sinnlicher Ort, wo es viel zu entdecken gibt“ [1]
In Verbindung mit dem Heimat- und Geschichtsverein für Heinade-Hellental-Merxhausen e. V. wurden im Oktober 2019 zwei historische Fachwerkgebäude zu Museumshäusern unter dem Dach des ehrenamtlich geführten [hmh als authentische Zeugnisse von kulturhistorischem und gesellschaftlichem Wert zu einem Kultur- und Bildungsort zusammengeführt:
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SOLLINGHAUS WEBER │ Museum der Alltagskultur │ Haupthaus
- MUSEUM IM BACKHAUS │ Museum für Glas & Brot
Die beiden ortsbildprägenden Museumsgebäude aus dem 19. Jahrhundert
- stellen echte Werte dar
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verkörpern – wie Denkmale - gebaute Geschichte und gelebte Erinnerung
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sind heimat- und identitätsstiftend
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sind Wissensspeicher
- bezeugen eindrucksvoll die menschliche Schaffenskraft.
Das [hmh versteht sich im Dienst der Gesellschaft als attraktiver und relevanter Wissens-, Wohlfühl- und Entdeckungsort, als Ort des Austausches, der historisch-politischen Bildung und Begegnung sowie als Ort der Kultur und Demokratie.
Wir wollen einzig, aber nicht artig sein!
Das [hmh ist als regionales LandMuseum ein »Historisches und archäologisches Museum« im Solling.
Für das Museum gilt als gemeinschaftsstiftende Kulturinstitution:
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Kultur ist ein öffentliches Gut
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Kultur ist ein zentrales Fundament unserer demokratischen Gesellschaft
- Kultur ist vielfältig
Das [hmh ist essentieller Teil der regionalen Daseinsvorsorge sowie ein Ort des Erlebnisses, des Entdeckens, der Freude und des Nachdenkens.
Es versteht sich daher als gesellschaftlicher und sozialer Treffpunkt, der lebendigen Begegnung, des Miteinanders und des Austauschs, an dem ein Überblick über regionale historische Epochen angeboten wird.
Dabei ist entscheidend, dass eine unabhängige Museumsarbeit erhalten bleibt.
Auf den Fundamenten demokratischer Grundwerte ruhend, ist das [hmh ein weltoffener Ort, wo es keinen Platz für Bedrohung und Diskriminierung jedweder Art gibt.
Das [hmh steht ein für ein friedliches und verständnisvolles, von gegenseitigem Respekt und von Wertschätzung geprägtes Miteinander aller Menschen und Kulturen.
Vor diesem Hintergrund ist das [hmh ein Ort der historisch-politischen Bildung, Kultur und Demokratie, indem es
- mit politischer und öffentlicher Wirksamkeit im Auftrag und im Dienst einer stabilen, demokratischen Gesellschaft arbeitet
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sich als Kultureinrichtung versteht, die regionales und lokales Kulturerbe bewahrt
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Wissen über die regionale und lokale Vergangenheit und Gegenwart vermittelt
- bestrebt ist, Perspektiven für die Zukunft aufzuzeigen
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tritt es für eine stabile vielfältige und demokratische Gesellschaft ein
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sich für Versachlichung und Verständigung in der Gesellschaft einsetzt.
Blick in die Vergangenheit, um dem kulturellen Erbe eine Zukunft zu geben
Seit Jahrhunderten nutzten Menschen die bewaldete Mittelgebirgslandschaft des Sollings als vielfältige natürliche Ressource und prägten sie zu einer frühen Gewerbelandschaft.
Neben seiner forstwirtschaftlichen Nutzung erlangte der Solling für die Glasherstellung in mittelalterlichen Wanderglashütten, später in ortsfesten Glashütten, eine besondere kulturhistorische Bedeutung.
Hieraus entstand in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts durch staatlich geförderte Arbeitsimmigration die für die vorindustrielle Epoche typische Zuwanderungssiedlung Hellental.
»SpurenSicherung│Vom Wald zum Glas zum Dorf« ist der Titel einer der beiden Hauptausstellungen, die den Zeitraum von der Ur- und Frühgeschichte bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts umfasst - ergänzt durch Nebenausstellungen.
Ein Ausstellungsrundgang in beiden Museen führt Sie durch die regionale Identität und Vielfalt der Geschichte und Kultur im Umfeld des Hellentals - von der mittleren Steinzeit bis zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Die Erfassung der historischen Glashüttenstandorte um Umfeld des Hellentals sowie die Fortschreibung der Verzeichnisse ist eine der zentralen Aufgaben des [hmh.
© [hmh, Foto: Klaus A.E: Weber
Wo es etwas zu bewahren, zu entdecken und zu erleben gibt
Als authentischer Speicher des kulturellen Gedächtnisses stellt sich das [hmh als LandMuseum der Aufgabe, das regionale materielle und immaterielle Erbe zu erforschen, zu sammeln, zu bewahren, zu interpretieren und auszustellen.
Dabei soll das [hmh als Begegnungsort zwischen Arbeit und Zuhause, als Ort kultureller Teilhabe und Bildung das Erbe an nachfolgende Generationen weiterreichen, erfahrbar und sichtbar machen, auch im Hinblick auf den Diskurs um die kulturelle Identität und Diversität im dörflichen Landleben.
Hierfür wird der Wissensstand fortlaufend überarbeitet und ergänzt.
In dem Museumsleitbild wird das Selbstverständnis und die Wegbestimmung des [hmh definiert mit dem Ziel, eine langfristig verlässlich und dauerhaft arbeitende Kultureinrichtung in Südniedersachsen zu sein.
Tag des Offenen Denkmals® am 08. September 2013
Sabine Tippelt, Abgeordnete des Niedersächsischen Landtages
mit Museumsleiter Dr. Klaus A.E. Weber
Wofür wir stehen
Auch mit dem Ziel, auf gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Veränderungen zu reagieren, nimmt das [hmh als politischer Ort demokratischer Kultur bei der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Veränderungen seine Arbeit eigenständig mit Haltung und Meinungsfreiheit wahr, um im offenen und kreativen Dialog zur Entwicklung von kritischem Geschichtsbewusstsein beizutragen.
Basierend auf dem Grundgesetz bilden folgende Werte die Grundlage für die Arbeit des Deutschen Museumsbundes und beschreiben seine Haltung zur gesellschaftlichen Rolle der Museen.
Daran orientiert sich unser Museum.
Demokratie & Bildung
Bildung macht Menschen zu mündigen Bürger*innen.
Bildungsorte wie Museen stärken die Demokratie.
Sie vermitteln komplexe Zusammenhänge und bieten Diskursen einen Ort.
Dadurch beugen sie polarisierenden Desinformationen vor und tragen zur Prävention von Extremismus und Populismus bei.
Toleranz & Verständigung
Museen setzen sich für einen respektvollen Umgang mit allen Menschen ein.
Durch Offenheit, Multiperspektivität und Meinungsaustausch fördern Museen Verständigung, Toleranz und Vielfalt.
Durch diese Arbeit helfen sie, Unterschiede zu überwinden und Gemeinsamkeiten zu finden.
Verantwortung & Diskurs
Museen sind gleichermaßen Orte der Geschichte und der Innovation.
Sie übernehmen Verantwortung für Objekte, Geschichten und Erinnerungen und verbinden sie mit gesellschaftlichen Debatten.
Sie handeln dabei unabhängig, sensibel und nachhaltig, eröffnen neue Blickwinkel und Zukunftsperspektiven.
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[1] Kuratorin Pia Schubiger, Forum Schweizer Geschichte in Schwyz. 2024.