Bronzezeit

Klaus A.E. Weber

 

Beginnende Metallzeit

Mit dem Ende der Kupfersteinzeit begann die mitteleuropäische Bronzezeit.

 

Erstes von Menschen durch Legierung erzeugtes Metall

Der Bronzegebrauch charakterisiert diesen wichtigen Zeitabschnitt in der beginnenden Metallzeit, der auf die vorangegangene Jungsteinzeit und den aufkommenden Kupfergebrauch folgt.

Durch die Entwicklung metallzeitlicher Technologien, die umfangreiches Spezialwissen erforderten, konnten nunmehr widerstandfähigere Werkzeuge, Waffen und Geräte aus einer Legierung aus Kupfer und Zinn (Zinnbronze) hergestellt werden.

Das in der Bronzezeit vorherrschende feuchte und kühle Klima begünstigte eine Waldbedeckung mit Eichen und Buchen; die Rotbuche gelangte zu einer größeren Ausbreitung.

Vorwiegend bestand eine bäuerliche Wirtschaftsform mit teilweise weiträumigen Handelsbeziehungen und neuer sozialer Gliederung in lockeren Streusiedlungen.

 

Bronzezeitliche "Himmelsscheibe von Nebra" │ um 1.600 v. Chr.

Aus der mitteleuropäischen Bronzezeit stammt die mystische Bronzescheibe mit Goldapplikationen zur weltweit ältesten konkreten (astronomischen) Darstellung des Firmaments - die "Himmelsscheibe von Nebra" aus der Bronzezeit um 1.600 v. Chr.

Original: Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt / Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale)

 

Bronzezeitliche "Himmelsscheibe von Nebra"

um 1.600 v. Chr.

Kopie

Naturhistorisches Museum Wien

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

"Himmelsscheibe von Nebra"

Verkleinerte kunstkeramische Nachbildung [1]

[hmh Inv.-Nr. 5131

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Der bewegliche grüne „geschmiedete Himmel“ von Nebra (Sachsen-Anhalt) ist eine annähernd kreisrunde, aus einem gegossenen Bronzerohling getriebene (ausgehämmerte) Bronzescheibe mit applizierten Bildelementen aus unlegiertem Goldblech.

Konkret dargestellt werden astronomische Phänomene.

Gewicht: ca. 2,3 kg

Durchmesser: ca. 32 cm

 

Absatzbeil aus Kupferlegierung │ um 1.600 v. Chr.

relativ komplettes nordwestdeutsches, schlichtes Absatzbeil aus Kupferlegierung der mittleren/späten Bronzezeit, datiert: um 1.600 v. Chr. - FO: Heinade/Salzbreite [2]

Solche Absatzbeile wurden aus einer zweiteiligen Bronzegussform hergestellt und boten durch einen Absatz zusätzlichen Halt für einen hölzernen Schaft.

Beim Pflügen des Ackerlandes auf dem Gemarkungsstück „Salzbreite“, einem Südosthang bei Heinade in Richtung Merxhausen, konnte 1921 als Einzelfund ein bronzezeitliches Absatzbeil "ausgeackert" werden.

Der prähistorische Bodenfund in der Feldmark von Heinade belegt, dass sich bereits vor Jahrtausenden Menschen in dem Gebiet um Heinade aufgehalten haben, das das Dasseler mit dem Stadtoldendorfer Becken verbindet.

 

© [hmh, Gestaltung: Klaus A.E. Weber

 

In der Ausstellung

Originalgetreue Nachbildung des bronzzeitlichen Absatzbeils

Jan Kahmann, Stadtoldendorf

[hmh Inv.-Nr. 1283

 

Originalgetreue Nachbildung

Jan Kahmann, Stadtoldendorf

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Zum Vergleich:

Absatzbeile │ Voorhout

1600-1500 v. Chr.

Rijksmuseum van Oudheden │ Leiden

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Auch in der Ausstellung

 

Frühbronzezeitliches Randleistenbeil

Originalgetreue Nachbildung

Jan Kahmann, Stadtoldendorf

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

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[1] Keramikanfertigung von der Kunstkeramikerin Ursula Wagger in Eschwege.

[2] Original in der Studiensammlung der Archäologischen Denkmalpflege des Landkreises Holzminden (Kreisarchäologie).