HERZOG CARL I. │ „Es möge geschehen"

Klaus A.E. Weber

 

Im Themenraum Landesherr Carl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel

© Historisches Museum Hellental, Foto: Mechthild Ziemer

 

Im aufkommenden Merkantilismus des 18. Jahrhunderts befürwortete Herzog Carl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel (1713-1780) in den 1740er Jahren die Gründung von Glas- und Porzellanfabriken sowie anderen Holz verbrauchenden Gewerbezweigen in der zwar ressourcenreichen, aber ökonomisch vernachlässigten Sollingregion im ehemaligen Weserdistrikt.

Das Historische Museum Hellental widmet im diesem Kontext den regional- und ortsgeschichtlich fassbaren Spuren des facettenreichen landesherrlichen Wirkens von Herzog Carl I. (reg. 1735-1780) im Braunschweiger Land des 18. Jahrhunderts besondere Ausstellungsschwerpunkte.

Dem aufgeklärten Fürsten, absolutistischen Staatsmann und verantwortungsvollen Landesvater verdankt - im Zusammenwirken mit seinem Oberjägermeister Johann Georg von Langen (1699-1776) - der Glasmacherort und das heutige Sollingdorf Hellental seine Entstehung im Rahmen des "Fürstlichen Landesausbaus" im 18. Jahrhundert.

  • Ausstellungen in den beiden Häusern des Historischen Museums Hellental zum regionalen und lokalen Wirken des Herzogs Carl I. während des 18. Jahrhunderts im alten braunschweigischen "Weserdistrikt".
  • Kulturhistorisch bedeutendes Gemeinde-Backhaus aus dem frühen 19. Jahrhundert und dessen dörfliche Nutzungshistorie, basierend auf der herzoglichen Verordnung von 1744 durch Carl I.

 

∎ Silbermünze mit dem Porträt von Herzog Carl I. │ 1764

© Historisches Museum Hellental, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Carl I. (1713-1780) - Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel

  • „Neuer Anbau auf dem Lande“ - im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel offensive landesherrliche wirtschafts- und siedlungspolitische Maßnahme in der frühindustriellen Epoche
  • „Beförderung des commerce“ - ressourcenorientierte Anlage gewinnbringender, frühkapitalistischer Manufakturen

Regional- und ortsgeschichtlich fassbaren Spuren vom facettenreichen landesherrlichen Wirken von Herzog Carl I. (1713-1780) von Braunschweig-Wolfenbüttel im Braunschweiger Land des 18. Jahrhunderts ist ein Ausstellungsschwerpunkt gewidmet, da dem aufgeklärten Fürsten,

Dem absolutistischen Staatsmann und verantwortungsvollen Landesvater verdankt das heutige Sollingbergdorf Hellental seine Entstehung im Rahmen des "Fürstlichen Landesausbaus" im 18. Jahrhundert.

 

Neuer Anbau auf dem Land - zur „Beförderung des commerce

  • Offensive, landesherrliche wirtschafts- und siedlungspolitische Maßnahme in der frühindustriellen Epoche im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel unter Herzog Carl I. (reg. 1735-1780)
  • Ressourcenorientierte Anlage gewinnbringender, frühkapitalistischer Manufakturen

 

Untertanen Nahrung zu schaffen sie gesund und reich zu halten Brot finden

An der Schwelle einer neuen Zeit waren während der Regierungszeit von Herzog Carl I. unter dem Aspekt einer aktiven Wirtschaftsförderung im strukturschwachen und notleidenden Weserdistrikt eng miteinander verbunden:

  • Neu geordnete Agrar- und Waldwirtschaft in den Weserforsten
  • Handwerkliche Herstellungstechniken (Glas und Porzellan)
  • Intensive, wirtschaftlich rentable Nutzung einheimischer Rohstoffe (Eisenerz, Holz, Kalk, Salz, Sand, Sandstein, Ton)
  • Planmäßige Anlage eines gewerblichen Dorfes durch staatlich geförderte Arbeitsmigration, wie die „Colonie im Hellenthale“ als Waldarbeiter- und Landhandwerkerdorf im Solling

 

▷ LINNEMANN (2013): Historische Dimensionen in der Gegenwart

Kulturlandschaft des 18. Jahrhunderts im Landkreis Holzminden im 21. Jahrhundert [2]

 

Herzog Carl I. (1713-1760) und Gemahlin Philippine Charlotte von Preußen (1716-1801)

Schwester von Friedrich II.

© Historisches Museum Hellental, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Friedrich II. (1712-1786) als preußischer Kronprinz │ 1745

Gemahlin Elisabeth Christine (1715-1797) │ um 1739 - Linie Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern

Originalgemälde von Antoine Pesne (1683-1757), Öl auf Leinwand

Autodidaktische Kopien von Rainer Böke im Schloss Bevern

© Historisches Museum Hellental, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Als Herzog Carl I. Unternehmer wurde ...

In der Blütezeit der Waldglashütten - während des 16. und 17. Jahrhunderts - führte die zunehmende Nachfrage zur Vergrößerung der Glasproduktionsstätten.

So entstanden meist in Wäldern abgelegene kleine, häufig sozial isolierte Siedlungen auf Zeit mit einem Wohn- und einem Werkbereich - so auch im Hellental.

In der neuzeitlichen Epoche wurde aber die überkommene Methode der Glasproduktion in Wald- und Wanderglashütten wirtschaftlich immer mehr in Zweifel gezogen.

Im 18. Jahrhundert hatte sich die Verwendung von Glas als Werkstoff für Gegenstände des täglichen Bedarfs auch im ländlichen Raum durchgesetzt, einhergehend mit steigender Nachfrage.

Die wachsende Nachfrage nach Glasprodukten konnte durch kleine Wanderhüttenbetriebe nicht mehr befriedigend abgedeckt werden.

Schließlich endete die Blütezeit der „wandernden“ Waldglashütten.

Während der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts kam es zu einem deutlich veränderten, technologisch weiterentwickelten Glashüttenwesen, indem ökonomisch auf einen größeren Glaswarenabsatz orientierte, ortsfeste Manufakturen errichtet wurden.[6]

Ohnehin war es die historische Epoche der staatlich geregelten und geförderten Ansiedelung einer bodenständigen Industrie im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel, wie auch im Kurfürstentum Hannover.

So wurde folgerichtig im 18. Jahrhundert damit begonnen, größere und dauerhaft ortstabile Hüttenanlagen als Glasmanufakturen („Glasfabriken“) zu errichten, nicht zuletzt auch unter dem volkswirtschaftlichen Aspekt des Widereinbringens der investierten baulichen Finanzmittel.

Im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel entwickelte sich dabei unter dem absolutistischen Herzog Carl I. und seines "allmächtigen" Staatsministers" Berhard Schrader von Schliestedt (1706-1773) die unbeschränkte Herrschaftsform und Wirtschaftsordnung des „Merkantilismus“ zur Mehrung der Landeseinkünfte; die prinzipiellen Voraussetzungen waren seit etwa 1730 gegeben.[7]

Der zwar aufstrebende, aber wenig ökonomisch erfolgreiche Merkantilismus entfaltete sich.[8]

Dabei sollte die Volkswirtschaft des absolutistischen Territorialstaates "zur Beförderung des commerce" eine aktive Handelsbilanz erreichen.

Die am wirtschaftlichen Wohl des Landes und auch wohl vordergründig am Wohl des Hofstaates ausgerichtete Wirtschaftpolitik begann.

 

Unter der Herzogskrone Doppelmonogramm von Herzog Carl I. │ datiert 1764

Sandsteintafel an der Frontmitte des alten Klosterkruges

außerhalb der Ringmauer des Klosters Amelungsborn

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Kulturspuren seines Wirkens

Herzog Carl I. förderte die Infrastruktur seines Landes Braunschweig.

So finden sich noch heute exemplarisch materiell fassbar kulturhistorische Spuren und Relikte seiner langen Regierungszeit - 1735-1780 - entlang der Aspekte

  • Brot

  • Eisen

  • Eisenerz

  • Glas

  • Holz

  • Kartoffeln

  • Porzellan

  • Sandstein

  • Ton

 

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Fürstlich rote Tafeln

Eine Auswahl der fürstlich roten Tafeln der Ausstellungen

  • Arbeit, Holz und Porzellan. Herzog Carl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel und die Wirtschaftspolitik im 18. Jahrhundert. Der Weserdistrict [9]

  • Spurensuche in der Kulturlandschaft - Wirtschaftsförderung im Weserbergland vor 300 Jahren [10]

aus dem Jahr 2013 wird im Historischen Museum Hellental im Sollinghaus Weber (WGD) präsentiert.

Thema

KRUEGER/LINNEMANN 2013 [10]

  • Die Gerlachsche Karte

S. 12-13

  • Glasmacherhaus in Grünenplan

S. 30-31

  • Mundloch im Hils

S. 32-33

  • Faktorei der Glashütte Schorborn

S. 46-47

  • Mühle in Schorborn

S. 48-49

  • Mittelwald Graupenburg

S. 52-53

  • Sandsteinbruch im Beverbachtal

S. 56-57

  • Von-Langen-Reihe in Fürstenberg

S. 76-77

  • Im Schloss Fürstenberg

S. 80-81

  • Alte Mühle in Fürstenberg

S. 78-79

 

Herzogliche Spuren im Hellental

Herzog Carl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel förderte absolutistisch wie aufgeklärt die Infrastruktur seines Landes Braunschweig.

So finden sich noch heute exemplarisch fassbar kulturhistorische Spuren und Relikte seiner langen Regierungszeit in der alten Dorfanlage des Glasmacherdortes Hellental wie auch in dem heutigen Landschaftsbild des einzigartigen Sollingtals.

  • Von der "Höllthal Glas Hütte" zur planmäßigen Anlage einer "Colonie im Hellenthale" (Anlage eines gewerblichen Zuwanderungsdorfes)
  • "Neuer Anbau" im Glasmacherort Hellental im Rahmen des Fürstlichen Landesausbaus im Weserdistrikt
  • "Bey jeglicher Gemeinde ein Back-Haus mitten im Dorfe" - Errichten zentraler Gemeinde-Backhäuser nach der herzoglichen Verordnung von 1744

 

Von der Glase Hütte zur planmäßigen Anlage eines gewerblichen Zuwanderungsdorfes

In dem seit dem Mittelalter für die Glasherstellung ressourcengünstig gelegenen Hellental bestand eine um 1715 gegründete, privatwirtschaftlich geführte Glashütte Steinbeke mit Werkweiler.

Die ortsfeste Glashütte des braunschweigischen Sollings ist sozial- und wirtschaftshistorisch insofern bedeutsam als sie den produktionstechnischen Übergang von der mittelalterlich geprägten Waldglashütte zur staatlich gegründeten Glasmanufaktur repräsentiert.

Letztlich wurde die Glashütte durch wirtschafts- und strukturfördernde Maßnahmen unter Herzog Carl I. zur „Keimzelle“ des heutigen Solling- und früheren Glasmacherortes Hellental.  

Nach fast drei Jahrzehnte währendem Betrieb wurde die Hellentaler Glashütte Steinbeke stillgelegt.

1743 erwarb Herzog Carl I. Anlageteile der Glashütte und verlegte sie an den "Schorbornsteich" im Nordsolling.

Um 1744 hatte er die bedeutende „Fürstlich-Braunschweigisch-Lüneburgische Hohl- und Tafelglashütte“ errichten lassen.

In der "Schorborn Glas Hütte" erfolgte zunächst die fürstlich-merkantilistische Glasproduktion.[3]

 

"Neuer Anbau" im Glasmacherort Hellental

Fürstlicher Landesausbau

Unter dem Aspekt der Forstwirtschaft wurde im Fürstlichen Landesausbau des 18. Jahrhunderts in einer staatlichen Forstfläche (Merxhäuser Forst) um 1753 der Werkweiler der ehemaligen Hellentaler Glashütten durch gezielte Ansiedelung von "Anbauern zur Colonie im Hellenthale" planmäßig ausgebaut (vergl. "Geometrischer Grund-Riß" des Neuen Anbaus am Grünen Plan (Grünenplan), Johann Georg v. Langen, 1749).

Die Siedlung wurde "abgesondert von allen Straßen" unter dem Hofjägermeister Johann Georg v. Langen angelegt als man im 18. Jahrhundert in den Braunschweiger Staatsforsten verstärkt Holzhauer benötigte.

Hellental wurde in der Folgezeit zu einem bedeutenden Waldarbeiterdorf im Solling. 

Im frühen 18. Jahrhundert zugewanderte Glasmacherfamilien bildeten als erste Arbeitsimmigranten einen wichtigen Pfeiler für die anfängliche Berufs- und Bevölkerungsstruktur des späteren Sollingdorfes, exemplarisch für die vorindustrielle Epoche eine typische Zuwanderungssiedlung repräsentierend, die durch eine zweite Arbeitsimmigration (Anbauer) entstand, beeinflusst durch die Siedlungsfaktoren Topografie, Kleinklima, Vegetation und andere natürliche Ressourcen.

Es herrschte in der rasch wachsenden Hellentaler Dorfbevölkerung eine große materielle Not und bitterste Armut.

Fast alle Hellentaler Familien waren als „kleine Leute“ und Kleinstellenbesitzer in jenen Jahrzehnten vom Lohneinkommen abhängig, das vornehmlich auf vorindustrieller, kleingewerblicher Heimarbeit (u.a. Textilgewerbe) und Waldarbeit beruhte und dabei den wirtschaftlichen Schwankungen mit erheblichen Erwerbseinbrüchen unterlag.

 

Anbau zu Silberborn 1769

Handgeschmiedete Eisennägel

aus Eichenbalken des 1769 von dem „Anbauer“ DÜSTERDIEK errichteten Fachwerkhaus in der von der Königlichen Kammer Hannover 1766-1778 im Amt Uslar angelegten Dorfschaft Silberborn

Die Eisennägel wurden in einer der drei in jener Zeit in Silberborn bestehenden Nagelschmieden hergestellt.

 

Handgeschmiedete Eisennägel aus dem „Anbau zu Silberborn“

© Historisches Museum Hellental, Foto: Klaus A.E. Weber

 

"Bey jeglicher Gemeinde ein Back-Haus mitten im Dorfe"

Errichten zentraler Gemeinde-Backhäuser nach der herzoglichen Verordnung von 1744

Die Vorgabe, im Weserdistrikt flächendeckend Gemeinde-Backhäuser zu errichten, ist auf die herzogliche Verordnung vom 04. Juli 1744 zurückzuführen.

Um primär dem bisherigen Holz-Verderb und auch der Feuergefahr entgegenzuwirken, war von Herzog Carl I. die Abschaffung aller privaten (bäuerlichen) Backöfen und die Anlegung besonderer Gemeinde Back-Häuser angeordnet worden.

Von Zeit zu Zeit ergangene Verordnungen wiederholten die Abschaffung der Privatbacköfen im Braunschweiger Land.

Die energiewirtschaftliche Bilanzierung der "Fürstlichen Cammer" in Braunschweig galt hierbei dem Holz, dem damals - neben dem Wasser - wichtigsten Energielieferanten im Solling.

Der Förderung des dörflichen Brandschutzes galt das weitere herzogliche Interesse.

Durch das erst im frühen 19. Jahrhundert in Hellental errichtete "neue Gemeinde-Backhaus" (heute: Museum im Backhaus des Historischen Museums Hellental) wird noch heute materiell fassbar, wie im Weserdistrikt des Herzogtums Braunschweig unter Herzog Carl I. das Errichten zentraler Dorfbackhäuser ab 1744 verpflichtend wurde.

Es ist zu vermuten, dass ein bislang nicht belegbarer Vorgängerbau des Hellentaler Dorfbackhauses 1828 durch einen zweiteiligen Fachwerkgebäudekomplex ersetzt wurde.

Kosten sparend war in dieser Zeit noch brauchbares Abrissmaterial "des dazu angekauften alten Schulhauses zum Bau eines neuen Gemeindebackhauses" verwendet worden.

Die gemeindliche Baufinanzierung erfolgte durch ein "Anlehn" in Höhe von insgesamt 280 Talern vom Herzoglichen Leihhaus in Holzminden, 1754 als „Leihhauskasse“ von Herzog Carl I. gegründet.

Die 1753 ebenfalls von Herzog Carl I. gegründete „Brandversicherungsanstalt“ benennt in dem "Brandversicherungs-Catastrum des Dorfes Hellenthal" von 1834 unter der Ass.-№ 53 ein "Gemeinde Backhaus inclusive Backofen" mit der versicherten Grundfläche von "34 x 24 ½ Fuß".[1]

Archivalische Quellen und bauhistorische Spuren weisen auf mehrfache Umbaumaßnahmen des zweiteiligen Baukomplexes hin, ehemals bestehend aus dem Wohnbereich (Haupthaus), Fachwerkbau mit Erd- und Dachgeschoss, Diele, Kammern, Küche und Backofenbereich (mittlerer Anbau: Fachwerkbau mit Erd- und Dachgeschoss und innen befeuertem Holzbackofen).

Beim Backofenbau wurden ehemals ungestempelte und gestempelte Ziegel als Ofensteine verwendet.

Insgesamt konnten 53 gestempelte Ziegel bei den Restaurierungsarbeiten geborgen werden.

Hierbei war bauhistorisch völlig überraschend der Fund von 39 Ofenziegeln mit dem Stempel "Fürstenberger Porzellanfabrik".

Den wohl älteren Ziegelstempel "Fürstenberger P.(orzellan) F.(abrik)" weisen 10 Ofenziegel auf, mit dem wahrscheinlich jüngeren Ziegelstempel "Fürstenberger Porzellan Fabrik" insgesamt 29 Ziegel.

Das teils historisch authentische Hellentaler Dorfbackhaus beheimatet nach seiner Teilrestaurierung heute das kommunale [hmh Museum im Backhaus mit der Dauerausstellung GLAS & BROT.

Der innerhalb des regionaltypischen „Sollinghauses“ gelegene Einschießofen repräsentiert einen dreizügigen Brotbackofen vom Einkammertyp.

Der vermutlich zwischen 1876 und 1888 neu gemauerte Backofen weist heute – nach seiner bautechnischen Rekonstruktion – annährend wieder die mit der herzoglichen Verordnung von 1744 "vorbeschriebenen Maasse" auf.

 

Regionale Literatur

  • KRUEGER, THOMAS: Arbeit, Holz und Porzellan. Herzog Carl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel und die Wirtschaftspolitik im 18. Jahrhundert. Der Weserdistrict. Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung im Museum im Schloss der Porzellanmanufaktur Fürstenberg 23. März bis 06. Oktober 2013. Holzminden 2013.
  • KRUEGER, THOMAS, HILKO LINNEMANN: Spurensuche in der Kulturlandschaft. Wirtschaftsförderung im Weserbergland vor 300 Jahren. Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung im Weserrenaissance Schloss Bevern (mit Fotos von Jörg Mitzkat). Holzminden 2013.
  • BIEGEL, GERD (Hg.), CHRISTOF RÖMER: Braunschweig-Bevern. Ein Fürstenhaus als europäische Dynastie. 1667 - 1884. Braunschweig 1997.

 

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[1] NLA WO, 104 Alt Nr. 907.

[2] LINNEMANN 2022.

[3] Ausstellung "Kostbarkeiten aus Sand und Asche - entstanden im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel", Museum Schloss Wolfenbüttel, 11. März bis 02. Juli 2017.

[4] Die Eisennägel wurden von einem Bürger aus Silberborn dem Museum dankenswerterweise für Ausstellungszwecke zur Verfügung gestellt.

[5] REDDERSEN 1934, S. 102-103.

[6] LEIBER 2004, S. 111.

[7] TACKE 1943, S. 93.

[8] modern-ökonomisch: Leistungsbilanzüberschuss/Außenhandelsüberschuss - Zu ihrer staatlichen, frühkapitalistischen Einnahmesteigerung förderten Fürsten ihre heimischen (inländischen) Manufakturen und Monopolbetriebe zur Herstellung von Exportprodukten, wohingegen Importe verboten bzw. mit hohen Zöllen (Importzölle) belegt wurden.

[9] Thomas Krueger: Arbeit, Holz und Porzellan. Herzog Carl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel und die Wirtschaftspolitik im 18. Jahrhundert. Der Weserdistrict. Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung im Museum im Schloss der Porzellanmanufaktur Fürstenberg. 23. März bis 06. Oktober 2013. Holzminden 2013.

[10] Thomas Krueger, Hilko Linnemann: Spurensuche in der Kulturlandschaft. Wirtschaftsförderung im Weserbergland vor 300 Jahren. Mit Fotos von Jörg Mitzkat. Holzminden 2013.