Sophias silberner Abendmahlkelch │ um 1735

Klaus A.E. Weber

 

Liturgisches Gerät: Abendmahlgeschirr

Pfarrkirche Heilig Kreuz Heinade

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Silberner Abendmahlkelch

Pfarrkirche Heilig Kreuz Heinade

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Fassbares Zeugnis von Sophia Gundelach

geb. Behm (1696 - ~ 1755/1756)

Am 07. Februar 1719 hatte in der evangelischen Stadtkirche von Holzminden der 43-jährige Hüttenmeister „Herr” Jobst Henrich Gundelach die 23-jährige Elisabeth Juliane Sophia Behm (1696 - ~ 1755/1756) geheiratet.[2]

Materiell noch heute fassbar für das Glasermeister-Ehepaar ist der von Sophia Gundelach - vermutlich 1735 - der Kirche zu Heinade gestiftete, spätgotische silberne, innen vergoldete Abendmahlskelch.

Bei dem liturgischen Gerät mag es verwundern, dass - an sich naheliegend - kein gläserner Abendmahlskelch, hergestellt in der eigenen Glashütte Steinbeke, gestiftet wurde.

 

Silberner Abendmahlkelch

gestiftet von

Elisabeth Juliana Sophia Gundelach (geb. Behm)

vermutlich im Jahr 1735 [1]

Pfarrkirche Heilig Kreuz Heinade

© [hmh, Fotos: Klaus A.E. Weber

 

Der unverzierte, in spätgotischer Form gehaltene Kelch weist auf

  • eine becherförmige Kuppa

  • in der Mitte einen mit einem wenig gegliederten Nodus versehenen Schaft

  • eine sechspassige Standfläche mit glatter Zarge.

Die detaillierte Geschichte des im Jahre 2007 in der Heilig-Kreuz-Kirche zu Heinade vom Verfasser identifizierten Abendmahlskelches ist unbekannt.

Die Innenseite des Sechspassfußes weist die bogenförmig eingravierte Inschrift auf:

  • ELIS JULIAN SOPH GUNDELAG

 

Literatur

WEBER, KLAUS A.E.: Waldglashütten in den Solling-Forsten des Hellentals. Beiträge zur Glashüttengeschichte im Solling vom 12./13. bis 18. Jahrhundert. Teil IV. Glashütten der Frühen Neuzeit im Umfeld des Hellentals - 1. Hälfte 18. Jahrhundert. Sollinger Heimatblätter. Zeitschrift für Geschichte und Kultur. 4/2012, S. 15-24

 

________________________________________________________________________________

[1] Beim Abendmahlgeschirr der Heinader Kirche „wiederentdeckt“ am 22. Juni 2007 durch Dr. Klaus A.E. Weber, Hellental │ Fotodokumentation am 28. Juli 2007 (Weber, Nägeler).

[2] Kirchenbuch Holzminden Band L 2, Seite 7 / Holzmindener Kirchenbücher Bd. III – Trauungen 1712 – 1750, N 866, Seite 7 rechts, 1719 No. 6; Hildesheimer Leichenpredigten; 1963, S. 106.