Spuren des Siebenjährigen Krieges │ 1756-1763
Klaus A.E. Weber
"Vierpfünder" im abgelegenen Hellental
Im Siebenjährigen Krieg kämpfte das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel unter Herzog Carl I. eng an der Seite des Preußenkönigs Friedrich II.
Über ein Gefecht bei Neuhaus im Solling in der Nacht vom 13./14. September 1761 berichten ausführlich CREYDT/SCHAMETAT.[2][4]
Am 13. September 1761 schickte Hilmar Leopold von Mansberg, General unter Herzog Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel (1721-1792), von Anhöhen bei Neuhaus/Wildenkiel aus seinem Corps eine Patrouille nach Merxhausen, eine weitere nach Sievershausen und Dassel.
„Beide Patrouillen wurden jedoch von französischen Truppen vollständig ausgehoben und kehrten nicht zurück.“[4]
Als materielle Zeugnisse des Schreckensjahres 1761 können die wahrscheinlich von französischen Soldaten in der Nähe von Hellental abgeschossenen Kanonenkugeln angesprochen werden, da nach Angaben von CREYDT/SCHAMETAT [2][4] seinerzeit die Kanonen der französischen Artillerie vierpfündige Kugeln abfeuerten, im Gegensatz hierzu verfügte die braunschweigische Artillerie nur zwei- und dreipfündige Geschütze.
∎ Gegossene vierpfündige Eisenkugel [1]
- Gewicht: 2.230 g │ Durchmesser: 77 mm
∎ Gegossene vierpfündige Eisenkugel [3]
-
konisch verlaufende Durchbohrung
- Gewicht: 1.890 g │ Durchmesser: 80 mm
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[1] Die Eisenkugel wurde 2015 von Susanne Meyer (Hellental) dorfnah in der Helle gefunden.
[2] CREYDT/SCHAMETAT 2020, S. 51-52; CREYDT 2020c.
[3] Die Eisenkugel wurde 2019 von Michael Begemann (Holtensen/Einbeck) am Dorfrand in einer Mauersetzung gefunden.
[4] CREYDT/SCHAMETAT 2022.