Schulhaus nebst Gärten

Klaus A.E. Weber

 

Blick auf das Schulhaus um 1950

© Zeichnung von Curt Sauermilch [4]

 

Blick auf das Schulhaus im Oktober 2018

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Das erste Schulhaus als herrschaftliches Gebäude

Das erste "Schul-Haus" wurde wahrscheinlich 1746 in unmittelbarer Nachbarschaft zum Herrenhaus errichtet.

 

"c. das Schulhaus" neben dem "№1. Herrenhaus" │ um 1795

Auszug aus dem "Plan der Glashütte zu Schorborn 1795"

NLA WO, 50 Neu 4 Nr. 3637

 

1774 wurde die Schule aus der Pachtbeschreibung herausgenommen und 1776 das Schulgebäude als "höchst baufellig" beschrieben.[3][8]

Die fürstliche Kammer lies die erforderlichen Reparaturen vornehmen.

Wie BLOSS [11] schildert, sei nach mündlicher Überlieferung nach 1800 "auch im Hause des damaligen Schulmeisters Windolff in der Kleinen Reihe Schule gehalten worden".

Aus einem 1857 geführten Grenzstreit zwischen der staatseigenen Schule und dem Herrenhaus hervorgeht, ersetzte erst 1837 ein Neubau das alte Schulgebäude.[11]

Das Uhrwerk und die Glocke wurden vom Dach des Herrenhauses auf das Dach der neu erbauten Schule verbracht.[8]

 

Schulaufsicht

Die Schulstelle wurde im herzoglichen Auftrag jeweils direkt vom Hüttengericht besetzt, nicht wie andernorts üblich vom Konsistorium.

Das "Fürstlich Braunschweigisch Lüneburgische Gericht hieselbst" sah sich am 10. September 1798 aufgefordert, die Glashüttenfamilien an ihre Pflicht zu erinnern, die ihnen anvertraute Jugend fleißig zum Kirchen- und Schulbesuch anzuhalten.[3]

In Schorborn waren die Kinder mit sechs Jahren schulpflichtig, "aber von Pilgrim und Schießhause werden sie nicht geschickt vor 7 auch wohl 8 Jahre".

Dem Schorborner Hüttengericht oblag neben der Schulaufsicht auch die Unterhaltungspflicht für die Schuleinrichtung.

1814 wandte sich Pastor Theodor August Wilhem Ritmeier (1774-1843) in Deensen "wegen fehlender Bänke und Anschaffung einer Wandtafel" an Friedrich August Knoche, 1814-1816 Hüttenverwalter in Schorborn [10] und ersuchte "gehorsamst, geneigtest Sorge zu tragen, daß das Fehlende baldmöglichst beschafft werde".[11]

 

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[3] BLOSS 1950a, S. 39; OHLMS 2006, S. 13-14.

[4] Ausschnitt aus der Zeichnung von Curt Sauermilch (Holzminden) in BLOSS 1950a, S. 34 Abb. 3.

[8] BLOSS 1950a, S. 22.

[10] NÄGELER 2013, Ziff. 650.

[11] BLOSS 1950a, S. 39-40.