Metallzeit │ Bronzezeit
Klaus A.E. Weber
Übergang von der Jungsteinzeit zur Bronzezeit
Glockenbecher │ Frühe Bronzezeit │ vor etwa 2,5 ka
Naturhistorisches Museum Wien
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Vorherrschende Metalltechnologie │ Metallzeit
Nach dem neuen, wieder verwendbaren Werkstoff Bronze wird aus archäologischer Sicht die lange Epoche der Menschheitsgeschichte von 1.800 - 700 v. Chr. / 2200 - 800 v. Chr. - an anderer Stelle (Ägäis) (3.000 - 1.000 v. Chr. - als „Bronzezeit“ beschrieben.
Die Bronzezeit charakterisiert einen langen und wichtigen Zeitabschnitt, der auf die vorangegangene Jungsteinzeit rsp. Kupfersteinzeit folgt.
Das in der bronzezeitlichen Epoche vorherrschende Klima (feucht, kühl) begünstigte eine Waldbedeckung mit Eichen und Buchen, auch gelangte die Rotbuche zu einer größeren Ausbreitung.
Jene Epoche kennzeichnet die deutlich zunehmende Relevanz des Metalls, neben dem Hauptwerkstoff Stein aus zurückliegender Zeit.
Dabei war Bronze das erste Metall, welches der Mensch durch Legierung erzeugte.
Randleistenbeile │ Zweischaliger Bronzeguss │ Aunjetitz-Kultur
Naturhistorisches Museum Wien
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Durch die Entwicklung metallzeitlicher Technologien, die umfangreiches Spezialwissen erforderten, konnten nunmehr widerstandfähigere Werkzeuge, Waffen und Geräte aus einer Legierung aus Kupfer und Zinn hergestellt werden.[5]
Bronze gelangte zunächst durch fertige Geräte in der ersten Hälfte des 2. Jahrtausends nach Niedersachsen.[6]
Aus einer Bronzegussform hergestelltes Randleistenbeil mit hölzernem Schaft
Naturhistorisches Museum Wien
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Vorwiegend bestand in der Bronzezeit eine bäuerliche Wirtschaftsform mit teilweise weiträumigen Handelsbeziehungen und neuer sozialer Gliederung in lockeren Streusiedlungen.
Keramik-Depot │ Mittlere Bronzezeit │ vor etwa 1,6 ka bis vor etwa 1.3 ka │ Niederösterreich
Naturhistorisches Museum Wien
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Zeitstellung (ca.): 1.800-700 v. Chr. │ 3.000-1.000 v. Chr.
Mit dem Ende der Kupfersteinzeit begann die mitteleuropäische Bronzezeit.
Die Bronzezeit gilt als "eine Epoche des Umbruchs" [1] in Mitteleuropa wegen
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der ausgefeilten Metallverarbeitung
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der Ausweitung der Handelsnetze
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einer stärkeren sozialen Schichtung (Hierarchisierung).
Nach dem neuen wiederverwendbaren Werkstoff Bronze wird aus archäologischer Sicht diese Epoche der Menschheitsgeschichte von 1.800-700 v. Chr. - an anderer Stelle (Ägäis) 3.000-1.000 v. Chr. [3] - als „Bronzezeit“ beschrieben:
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Frühe Bronzezeit
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Mittlere Bronzezeit (etwa 1.400 bis 1.300 v. Chr.)
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Späte Bronzezeit.
Die "Himmelsscheibe von Nebra" │ Mittlere Bronzezeit │ 1.600 v. Chr. │ Kopie
weltweit älteste konkrete Darstellung astronomischer Phänomene
Naturhistorisches Museum Wien [4]
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Aus der mitteleuropäischen Bronzezeit stammt die mystische kreisförmige Bronzescheibe mit Goldapplikationen zur weltweit ältesten konkreten (astronomischen) Darstellung des Firmaments - die "Himmelsscheibe von Nebra" aus der mittleren Bronzezeit um 1.600 v. Chr.
Der Bronzegebrauch charakterisiert diesen wichtigen Zeitabschnitt in der beginnenden Metallzeit, der auf die vorangegangene Jungsteinzeit und den aufkommenden Kupfergebrauch (Kupfersteinzeit) folgt.
Durch die Entwicklung metallzeitlicher Technologien, die umfangreiches Spezialwissen erforderten, konnten nunmehr widerstandfähigere Werkzeuge, Waffen und Geräte aus einer Legierung aus Kupfer und Zinn (Zinnbronze) hergestellt werden.
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Tüllenbeil (Bronze) mit Gussform │ Mittlere Bronzezeit
Naturhistorisches Museum Wien
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Mehrere aufgeschüttete bronzezeitliche Grabhügel zur Körperbestattung sind auch für den hiesigen Weserraum dokumentiert, hingegen aber bislang nicht für die hier betrachtete Dorf:Region.[2]
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[1] WILLEMS 2015.
[2] LEIBER 2004b Teil 1, S. 57-78.
[3] NEER 2913, S. 19-20.
[4] Ausstellung "Der geschmiedete Himmel. Die Himmelsscheibe von Nebra" vom 09. November 2005 - 05. Februar 2006 im Naturhistorischen Museum Wien.
[5] Zinnbronze – ideales Mischungsverhältnis: 1 Teil Zinn, 9 Teile Kupfer; Schmelzpunkt: 1.000° C.
[6] LEIBER 1994, S. 12; METZLER/WILBERTZ 1991, S. 155.