Der Schorbornsteich

Klaus A.E. Weber

 

Der "Schorborn" mit Teichanlage (ohne Gebäude)

im "ABRIS DES SOLLINGS. Anno Christi 1603"

Blatt 12 der faksimilierten Sollingkarte von 1603 [10][11]

NLA WO, K 202 Blatt 12

 

Forellenteich

Wie BLOSS [9] zu entnehmen ist, tritt in einer Beschreibung im Fürstenberger Erbregister von 1587 erstmals ein "Schorbornsteich" hervor, welchen "das Kloster Amelungsborn als Forellenteich benutzte und wahrscheinlich auch angelegt hat":

"Schorfborn ist ein Vörebwasser [Forellenteich], springt ür der langen grundt ist und dem Born ein Vörenteich under den Dieke [Teich] fleußt die beeke und heißt darbeneder die beuer [Beverbach]".

Der "Schorborn" ist im "ABRIS DES SOLLINGS. Anno Christi 1603" als eine mit Laubwald und einer Wiese umgebene Teichanlage dargestellt, ohne Gebäude, aber mit vier zuführenden Wegen und dem Beverbach.[9][10][11]

Ausschlämmungen, Neubesetzungen und Verpachtungen des Fischteiches sind ab 1657 belegt.[9]

Auch für die Fürstliche Glasmanufaktur dürfte der Schorbornteich als Fischteich von Bedeutung gewesen sein, insbesondere aber vorrangig als Wasserlieferant für den Glashüttenbetrieb.

Der Schorbornsteich diente dem Betrieb des Pochwerkes ("Aufschlag-Waßer"), wobei der regulierte Wasserantrieb aus dem Teich erfolgte.

Zudem war die Teichanlage auch eine Tränke für das Arholzer Weidevieh.

 

Frühphase der Fürstlichen Glasmanufaktur Schorborn

Teich und Mühle

Ausschnitt aus der Gerlachschen Karte

des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel 1768 [1]

NLA WO, K 3 Blatt 5

 

Kartenausschnitt mit der Darstellung von drei Teichen in Schorborn

LGLN Historische Karte 1877-1912 [2]

 

Der um 1768 in der Frühphase der Schorborner Glasmanufaktur mit einer Dreiecksform kartierte größere Teich wurde offenbar in späterer Zeit durch eine moderne Straßenführung in eine westliche und in eine östliche Teichanlage geteilt.

Der östliche Teich ist heute nicht mehr vorhanden und überbaut.

 

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[1] ARNOLDT/CASEMIR/OHAINSKI 2006, Blattschnitt 15.

[2] GeobasisdatenViewer Niedersachsen

[9] BLOSS 1950a, S. 4-5.

[10] ARNOLD/CASEMIR/OHAINSKI (Hg.) 2004.

[11] RAULS 1983, S. 315.