GLAS TRIFFT AUF PORZELLAN
Klaus A.E. Weber
Buchstäblich massive Konkurrenz durch Hartporzellan
An den europäischen Höfen des 18. Jahrhunderts gehörten festlich gedeckte Tafeln zum gesellschaftlichen Programm.
So wurden anlässlich eines großen Festmahls fünf bis sieben Gänge feierlich aufgetragen - mit dem Dessert als Höhepunkt des Diners.
Hierbei trifft Glas auf Porzellan - Glass meets porcelain.
Mit Beginn des 18. Jahrhunderts hielt kostbares Hartporzellan an den Fürstenhöfe seinen dominierenden Einzug.
Die Glaskunst, die in der vorherigen handwerklichen Generation für lange Zeit eine große Blütezeit erlebt hatte, wurde nun eher nachrangig.
Gläserkühler │ Porzellan mit blauer Bemalung │ um 1765-1779
Porzellanmanufaktur Wien │ Badisches Landesmuseum Karlsruhe
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Porzellanmanufaktur Fürstenberg │ Museum Schloss Fürstenberg
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Seit dem frühen 18. Jahrhundert kamen - mit Einführung des modischen Konsums der Heißgetränke Schokolade, Kaffee und Tee - konkurrierend Fayence-Tafelgeschirre wie auch solche aus (Hart-)Porzellan als führende keramische Erzeugnisse hinzu.
Chinesisches Porzellan, benannt nach den Kaurischnecken (Cypraeidae)
Porzellanmanufaktur Fürstenberg │ Museum Schloss Fürstenberg
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Neben den Glasmanufakturen entstanden hierbei auch Fayence-und Porzellanmanufakturen.
Mit Beginn des 18. Jahrhunderts hielt kostbares Hartporzellan an den Fürstenhöfen seinen dominierenden Einzug.
So war von Herzog Carl I. auf Initiative seines Hofjägermeisters Johann Georg von Langen am 11. Januar 1747 die Gründung der Fürstenberger Porzellanmanufaktur angeordnet worden: „die … Verfertigung des echten Porcellains … auf dem Schlosse zu Fürstenberg“.
Die Glaskunst, die in der vorherigen handwerklichen Generation für lange Zeit eine große Blütezeit erlebt hatte, wurde nun durch die aufstrebende Porzellankunst eher nachrangig.
Fürstenberger Dekor „Rote Rose“
Porzellanmanufaktur Fürstenberg │ Museum Schloss Fürstenberg
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Terrine Form 1747 mit Blumenmalerei │ 1922
Porzellanmanufaktur Fürstenberg │ Museum Schloss Fürstenberg
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Kaffee- und Teeserviceteile Form 31 mit Rosendekor │ um 1825
Porzellanmanufaktur Fürstenberg │ Museum Schloss Fürstenberg
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Déjeuner mit Chinoiserieszenen │ um 1770
Porzellanmanufaktur Fürstenberg │ Museum Schloss Fürstenberg
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Teekanne mit Chinoiserieszenen │ um 1765-1770
Porzellanmanufaktur Fürstenberg │ Museum Schloss Fürstenberg
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Terrinen │ um 1770-1775
Porzellanmanufaktur Frankenthal │ Rjiksmuseum Amsterdam
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Terrine mit Blumendekor │ nach 1776
Porzellanmanufaktur Meissen │ Silberkammer der Hofburg zu Wien
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Terrine mit Fels-und-Vogel-Dekor in Unterglasurblau │ um 1760
Porzellanmanufaktur Fürstenberg │ Museum Schloss Fürstenberg
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Bourdalou mit stilisierten Blumen in Unterglasurblau │ um 1765
Porzellanmanufaktur Fürstenberg │ Museum Schloss Fürstenberg
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Teekanne mit Stövchen │ um 1750-1775
Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM) │ Rjiksmuseum Amsterdam
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber