Drescher, Ackerknechte und Mägde

Klaus A.E. Weber

 

Mit dem Dreschflegel im gleichmäßigen Takt

Wie am Ende des 18. Jahrhunderts auf der Dähle das Korn gedroschen wurde [1]

"Die Drescher fangen des Nachts um zwölf Uhr an zu dreschen und trinken des morgens um 4 Uhr den Branntwein, jeder etwa für 4 Pfennig, und essen dazu Brot ohne Butter oder Käse, dreschen darauf bis 6 Uhr, alsdann essen sie Milchmus von saurer Milch nebst Brot und Butter, mittags warmes Essen nebst Brot, Butter und Käse und des abends wieder warmes Essen wie des mittags.

 

Ackerknechte und Mägde

Vermerk des Superintendenten Spohr aus Deensen zum allgemeinen Tagesablauf von Ackerknechten und Mägden im 18. Jahrhundert [1]

"Der Knecht muß morgens ohnfehlbar um 3 Uhr aufstehn und den Pferden zum ersten Mal Futter geben.

Füttert er Rauhfutter oder Korn, wie es gewachsen ist, so muß er um 4 Uhr anfangen, Futter zu schneiden, und zwar so kurz als möglich ist, und um die gleiche Zeit den ihm untergebenen Jungen wecken, daß solcher tüchtig die Pferde putzt.

Um 5 Uhr muß er tränken und aufschirren, zwischen 5 Uhr und 6 Uhr das Frühstück essen, damit es pcto. 6 aus dem Stalle geht.

Ist es in der Sommer-Saatzeit, und man tut 3 Spann, so muß der Junge bis um 12 Uhr des Nachts füttern, alsdann den Knecht wecken, und der Junge legt sich hin bis ½ 3 Uhr.

Hierauf weckt der Knecht den Jungen, und es geht puncto 3 Uhr aus dem Stalle, bleiben aus bis 7 Uhr, als dann wird das Morgenbrot gegessen bis gegen 8 Uhr.

Dann wieder heraus bis 11 Uhr.

Alsdann wird Mittag gemacht bis 1 Uhr.

Unter dieser Zeit muß der Junge den Stall misten.

Um 1 Uhr wieder heraus und um 6 Uhr zu Haus.

Eine Küchenmagd darf sich niemals hinlegen, bis das Gemüse auf den folgenden Tag reingemacht ist.

Eine Kuhmagd muß zu ihrer sonstigen Arbeit 3 Löppe Garn des Winters spinnen, auch um 3 Uhr aufstehen."

 

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[1] Holzmindener Wochenblatt von 1787 [zit. in Rauls 1983, S. 127].