IM GEWÖLBEKELLER

Klaus A.E. Weber

 

Historische Keller

Historische Keller wurden vom Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU) als Kulturdenkmal des Jahres 2018 ausgewählt, da sie inzwischen als erhaltenswerte und gefährdete Kulturlandschaftselemente einzustufen sind.

 

Gewölbter Tonnenkeller mit gemauerter Kappendecke

Stets mit einer gewissen Feuchtigkeit und Temperatur

Der relativ großräumige Gewölbekeller des Solling-Fachwerkhauses Ass.-№ 40 dürfte ursprünglich auf den Grundmauern eines um 1795/1800 errichteten und später abgebrannten Vorgängergebäudes im Sockelmauerwerk errichtet worden sein.

Die Deckenkonstruktion des Gewölbes ist eine "Preußische Kappendecke", bestehend aus Ziegelsteinen in sich wiederholenden flachen Segmenttonnengewölben unter Verwendung von ausgemusterten Eisenbahnschienen ("Schienengewölbe").

Dem hingegen wies die ursprüngliche Kellerdecke des Vorgängerbaus wahrscheinlich eine Eichenbalken-Konstruktion auf.

Der originäre Kellerboden wurde wahrscheinlich ortstypisch aus gestampftem Lehm erstellt.

 

Nutzungshistorie

Wie eigene Untersuchungen zeigten, diente der Gewölbekeller ehemals

  • als Stall zur Kleinviehhaltung

  • zur Lagerung von Nahrungsmitteln (Gefäße aus dem Bereich Vorratshaltung)

  • zur Bevorratung von Kohle

  • zur Lagerung von Waren für den kommerziellen Getränkehandel.

In den letzten Jahrzehnten wurde, die natürlichen Gegebenheiten nutzend, der feucht-kühle Kellerraum von der Familie Hempel als Lagerkeller für ihren örtlichen kommerziellen Getränkehandel genutzt, wie auch als Vorratskeller zum Eigenbedarf (Frisch-Lagerung).

 

Glas im Keller: Wein und Bier

Wie eine aus ihrem Hausrat überlassene Reihe von (noch gefüllten) Weinflaschen sowie insbesondere von Großflaschen und Glasballons zeigt, hatte der Gewölbekeller zuletzt mit Flaschenlager und Weinlagerung als Gär-/Weinkeller Bedeutung.