Gebäude mit Geschichte(n)
Klaus A.E. Weber
Südwestansicht des Museumshauses
© Foto: Mechthild Ziemer [1]
Das Sollinghaus in Hellental
Ass.-№ 40 │ ehemals Dorfstraße │ heute Lönsstraße 6
Bei dem wahrscheinlich erstmals in den Jahren um 1795-1800 errichteten, einzeln stehenden agrarisch-handwerklich genutzten Sollinghaus mit der Ass.-№ 40 am Talhang lagen einst traufständig zur Dorfstraße Stall, Wohnbereich und Vorratsraum übereinander.
Noch heute erkennbar ist der Unterbau massiv und besteht aus dem örtlich anstehenden Sollingsandstein, ebenso die Freitreppe, die die Wohnung erschloss.
In dem Kellergeschoss war ehemals der Stall untergebracht.
Damit konnte im Winter die aus dem Stall kommende Wärme in den sich darüber liegenden Wohnräumen (Kammern) genutzt werden.
Der bautypisch von der Wohnung aus rückseitig ebenerdige Ausgang wird heute nur noch durch die Türöffnung zur Scheune angedeutet.
Das große Dachgeschoss diente der Lagerung der damaligen wenigen Ernteerträge.
Die Bewohner*innen des Hauses waren zumeist Waldarbeiter mit ihren Familien, die nur eine kleine Landwirtschaft betrieben.
Das Haus und seine Nutzung wurden im Laufe der Zeit verändert und durch eine Scheune und ein Stallgebäude erweitert.
Bei einem Museumsbesuch lassen sich die unterschiedlichen lokalen Verwendungen des Buntsandsteins aus dem Braunschweiger Solling am Sollinghaus und in den Ausstellungsräumen gut nachvollziehen:
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Dach- und Behangplatten
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Belagsteine für Fußböden und Dreschtennen
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Treppensteine
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Tröge
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Grabsteine
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Mühlsteine
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Schleifsteine
Einst gerne als "Foto-Treppe" genutzte Sandstein-Freitreppe des "Sollinghauses"
Hochzeit von Paul Pelzer [2] | Hochzeitsgesellschaft, u.a. mit Otto Siebers (rechts) | um 1940
Zeittypische Sprossenfenster und Sollingplatten vor dem Treppenaufgang
© Historisches Museum Hellental
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[1] Veröffentlichung der Bildaufnahme vom Juli 2019 mit freundlicher Genehmigung von „Die Stadtfotografen │ Mechthild Ziemer │ Stadtoldendorf“ am 15. Januar 2020.
[2] genealogisch nicht erfasst.