Früher Werkswohnungsbau in Fürstenberg

Klaus A.E. Weber

 

Gedenkstein in Fürstenberg

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Die "Von Langen-Reihe"

Die "Von Langen-Reihe" gilt heute als ein frühes Beispiel des staatlichen Werkswohnungsbaus in der Mitte des 18. Jahrhunderts, verbunden mit dem Ausdruck wirtschaftspolitischen Handels unter Herzog Carl I. (reg. 1735-1780).

Des Herzogs Oberforstmeister Johann Georg v. Langen (1699-1776) hatte mit Verweis auf die holzreichen Sollingwälder und das damals leerstehende Jagdschloss vorgeschlagen, Fürstenberg als Standort für die Porzellanmanufaktur vorzusehen.

1747-1762 war Johann Georg v. Langen der erste Direktor der Porzellanmanufaktur Fürstenberg, die als "Porcelaine Fabrique" Arbeit im verarmten Weserraum schuf.

Von Langen warb im Auftrag von Herzog Carl I. um neue Siedler ("Anbauer") an, insbesondere auch auswärtige Fachkräfte.

Damit sie sesshaft und somit einheimisch wurden, förderte er einvernehmlich mit dem braunschweigischen Hof mit dem Werkwohnungsbau die frühesten Arbeitersiedlungen in der deutschen Geschichte.

Ein denkmalgeschütztes Beispiel dieses Werkwohnungsbaus ist die „Von Langen-Reihe“, ein 1754 in Fürstenberg errichteter Gebäudekomplex aus sechs Reihenhäusern für Belegschaftsangehörige der Porzellanmanufaktur Fürstenberg.

 

Hofseite mit Wirtschaftsbauten (Stallungen)

„Von Langen-Reihe“

Januar 2021

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber