Ofenbautechnische Funde

Klaus A.E. Weber

 

Fundbestand

12. Januar 2023

 

Die frühneuzeitliche Waldglashütte wurde zeitgemäß mit Hochtemperaturfeuerungstechnik betrieben.

Davon zeugen durch Einwirkung von starker Hitze kompakt verbacken und teils verglast vorgefundene Ofenbaumaterialien der Glasschmelzanlage im Wesentlichen aus lokalem, teils unbearbeitetem Buntsandstein, Hafenton und Lehm.

 

Verbackene, teils verglaste Ofenbauteile

  • zahlreiche Fragmente kompakt verbackener und teils verglaster Ofenbaumaterialien

 

Arbeitsöffnungen

Arbeitsöffnungen „waren ursprünglich im Gewölbe der Schmelzkammer oberhalb der Hafenbank eingebaut und ermöglichten das Befüllen der Häfen und später das Entnehmen der Glasmasse mit einer Glasmacherpfeife“.[1]

 

Rahmen von Arbeitsöffnungen

  • Rahmen-Eckfragmente aus Hafenton für Arbeitsöffnungsumrandungen von halbovalem Querschnitt, befestigt an den Außenkanten eines Glasschmelzofens (Hauptofen?)

 

Mutmaßliche Verschlussplatte

  • Fragment einer aus Hafenton modellierten, trapezförmigen Verschlussplatte, Vorder- und Rückseite mit dünnem keramischem Überzug,  jedoch ohne Ansatz eines Greiflochs zum Öffnen und Schließen

 

Waldglashütte

"Oberes Hellental"

1. Drittel 17. Jahrhundert

Mutmaßliche Verschlussplatte

einer Arbeitsöffnung

© Historisches Museum Hellental, Fotos: Klaus A.E. Weber

 

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[1] DBU 2018, S. 55.