"Sozialbrachen" im Hellental

Klaus A.E. Weber

 

Landschaftsbild des

Hellentals infolge der

"Sozialbrache"

in den 1960er Jahren

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Im Kontext des Strukturwandels in der Landwirtschaft mit Veränderungen im Sozialgefüge in den 1950er und 1960er Jahren kann das Phänomen der Sozialbrache auch im Solling gesehen werden.

Die Nutzungsaufgabe schwierig zu bewirtschaftender Ackerlagen kann anhand des Landschaftsbildes des Hellentals als Grünlandtal nachvollzogen werden, insbesondere die noch heute erkennbaren Folgen des damaligen Brachfallens landwirtschaftlicher Nutzflächen.

Folgt man KÖNECKE/SASSENBERG [1], so wurden bis zum Ende der 1960er Jahre diese ungünstigen landwirtschaftlichen Flächen „durch die Abwanderung von Arbeitskraft viele Ackerflächen in diesen Lagen aufgegeben und sich selbst überlassen“.

Verbunden mit einer Hebung des Lebensstandards sowohl der ländlichen als auch der Gesamtbevölkerung, wurden seit Beginn der 1960er Jahre Gebiete der Sozialbrache im Hellental in Grünland zurückverwandelt oder aufgeforstet.

Von der Aufforstung zeugen noch heute „die rund 60 Jahre alten Fichtenstreifen auf den Ackerflächen der 1960er Jahre“ (Anpflanzung so genannter Weihnachtsbäume).

 

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[1] KÖNECKE/SASSENBERG 2020, S. 17-18.