Kloster Bursfelde

Klaus A.E. Weber

 

Westansicht der ehemaligen Benediktinerabtei Bursfelde

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber │ April 2023

 

Das Kloster Bursfelde ist eine ehemalige Benediktinerabtei mit romanischer Doppelkirche an der Mündung der Nieme in die Weser.

Der ursprüngliche Kreuzgang ist nicht mehr erhalten, ebenso die Klosterbibliothek.

Die Geschichte des Benediktinerklosters gestaltete sich recht wechselvoll.

Einst wurde das Benediktinerkloster als adeliges Hauskloster von dem einflussreichen Graf Heinrich von Northeim (um 1055 - 1101) gestiftet, der wegen seines gut gefüllten Geldbeutels den Beinamen "der Fette" oder "der Reiche" erhielt.

 

Tumba und Sarkophag-Platte in der Klosterkirche erinnern an Heinrich von Northeim

Sandstein │ vermutlich 15. Jahrhundert

© [hmh, Fotos: Klaus A.E. Weber │ April 2023

 

Benediktinermönche aus dem Kloster Corvey errichteten im Auftrag des Northeimer Grafen die Klosteranlage.

Der Gründungsbau, der Westteil der heutigen Kirche, wurde 1093 als dreischiffige Basilika fertig gestellt und 1101 zur Grablege von Heinrich von Northeim.

 

Im alten Haupteingang der Klosterkirche

Erzengel Michael mit Lanze

Fresko unter der Empore in der Westkirche

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber │ April 2023

 

Als die Kirche für die Mönche zu klein wurde, ließ Richenza von Northeim (um 1087-1089 - 1141), Tochter des Grafen Heinrich und seit 1133 Kaiserin, um 1135 den langgestreckten Chorraum anbauen (heutige Ostkirche).

Schließlich entstand um 1180 die Turmanlage mit zwei Türmen, das Westwerk.

 

Romanisches Westwerk der Klosterkirche St. Thomas und St. Nikolaus │ um 1180

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber │ April 2023

 


Zum Vergleich

Karolingisches Westwerk der Klosterkirche Corvey von 873-885

Im 12. Jahrhundert Glockenhaus und Turmerhöhung

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber │ 2014

 

Dass im Mittelalter Bursfelde ein wichtiger Handelsplatz an der Weser war, belegt im Obergaden des Chorraums an der Kirchennordseite ein Fresko von St. Nikolaus als Namenspatron der Kirche und als Schutzheiligen der Seefahrer, Binnenschiffer und Händler.

Das Fresko (ungeklärte Datierung) nahe der Apsis zeigt St. Nikolaus mit Bischofshut, Bischofsstab und segnender rechten Hand mit einem Schiff in der Linken.

 

St. Nikolaus als Namenspatron der Klosterkirche

Fresko im Obergaden des Chorraums

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber │ April 2023