Glashütte "Schoppe Wiese"
Klaus A.E. Weber
{HtGM 2-2}
285 m üNN
13. Jahrhundert
Lage
Koordinaten der Fundstelle eingemessene GPS-Daten:
- GPS-Einmessung - R: i.M. 35 41 950 │ H: i.M. 57 41 510
Schoppe Wiese
- Forstabteilung: 46 VII Merxhausen
- Forstamt Neuhaus
- DGK 5 Nr. 4123 - 35 Süßbornwiese
Fundstellen-Nummer
- HtGM 2-2
Archäologische Datierung
- grobe Datierung: 13./14. Jahrhundert
Beschreibung
Beschreibung bei STEPHAN [2]: 78 - 13./14. Jahrhundert:
In der Schoppe Wiese auf einem kleinen Plateau auf der Westseite der Helle in 285 m NN lag nach den dunklen Bodenverfärbungen zu urteilen nur knapp 200 m oberhalb von Hütte 77 ein völlig eingeebneter, mindestens 15 mal 15 m großer Glashüttenwerkplatz.
Es fanden sich nur wenige charakteristische Relikte wie verziegelte und verglaste Ofenwandungsstücke und Glastropfen.
Deshalb ist lediglich eine grobe Datierung ins 13./14. Jahrhundert möglich.
Fundumstand
- prospektiert
Ausdehnung
- mindestens 15 x 15 m großer Glashüttenwerkplatz
Zustand
-
extrem fundarmer Standort
-
unter Wiese liegend
-
plateauähnliches Wiesengelände, völlige Einebnung
-
unmittelbare Nähe zum Helle-Bach
- frei von Bäumen und Sträuchern
Befunde/Interpretation
-
Nebenhütte von HtGM 2-1 [4]
-
geringe Grösse der erkennbaren Fundstreuungen
- gegenüber HtGM 2-1 ähnliches, aber schwächeres Fundaufkommen
Funddokumentation
- Von dieser mittelalterlichen Glashütte sind bislang keine Schriftquellen bekannt.
- Finder: 04. März 2007 Dr. Klaus A.E. Weber, Christel Schulz-Weber (Hellental) [1]
Fundumstände
- Lage des Glashüttenstandortes „Schoppe Wiese“ im mittleren Hellental (03/2007)
- Plateau nahe dem westlichen Bachufer der Helle (03/2007)
Im Herbst 2004 konnten bei einer Geländeprospektion im oberen südwestlich Bachlauf der Helle erstmals Fragmente von Grünglasschmelzen gefunden werden, weiter oberhalb zudem eine mittelalterliche Keramikscherbe.
24. Oktober 2004
Bei einer Geländeprospektion von Dr. Klaus A.E. Weber und Christel Schulz-Weber konnten etwa 480 m südwestlich des Dorfausganges im oberen Bachlauf der Helle an deren östlichem Bachufer, unterhalb einer auffallenden Abbruchkante im Gelände, eng benachbart einige wenige kleine Fragmente von Grünglasschmelzen geborgen werden, gut 200 m weiter südlich dieser Fundstelle eine einzelne mittelalterliche Keramikscherbe (graue Irdenware) [1]
04./11. März 2007:
anhand von Bodenverfärbungen ausgemessenes Glashüttenareal: Fläche ca. 15 x 15 m (= 225 m²)
25. Dezember 2008:
Auffinden (Maulwurfhügel) mehrerer grüner Glastropfen und kleiner verglaster Ofenfragmente
01. März 2009:
an gleicher Stelle erneut Auffinden (Maulwurfhügel) mehrerer grüner Glastropfen und einiger kleiner verglaster Ofenfragmente
24. Mai 2010:
bei einer Geländeprospektion von Dr. Klaus A.E. Weber und Christel Schulz-Weber Auffinden einer offenbar durch Mäh- und Wiesenschlepparbeiten freigelegten hügelartigen Steinansammlung im Umkreis mehrerer flacher Hügel
03. März 2012:
an gleicher Stelle erneut Auffinden (Maulwurfhügel) mehrerer grüner Glastropfen und einiger kleiner verglaster Ofenfragmente
Mittelalterliche Waldglashütte
„Schoppe Wiese“
Plateau nahe dem westlichen
Bachufer der Helle
März 2007
© Historisches Museum Hellental, Foto: Klaus A.E. Weber
Bei Geländebegehungen konnten südwestlich des Dorfausganges von Hellental talaufwärts im Bachlauf der Helle unterhalb einer Abbruchkante eng benachbart kleine Fragmente grüner Glasschmelzen geborgen werden.
Später gelang auf einem plateauähnlichen Wiesengelände am Westufer der Helle die Lokalisierung einer mittelalterlichen Glashütte.
Hinzu kamen grünlich verglaste und verziegelte Ofenbruchstücke sowie Grünglasschmelzen, jedoch bislang keine Hafenfragmente.
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[1] WEBER 2011/2012, S. 8-17.
[2] STEPHAN 2010, S. 526.
[4] STEPHAN 2020, S. 135.