Die massive Klostermauer
Klaus A.E. Weber
Abgrenzung zu der Welt, Schutz vor der Welt
Das Klosteranlage von Amelungsborn liegt zwischen der alten braunschweigischen Heerstraße auf dem Odfeld im Norden und dem südlichen, tief eingeschnittenen Hooptal.
Die nach außen abgrenzende, rund 2 km lange, vollständig erhaltene Umfassungsmauer aus dem Beginn des 14. Jahrhunderts umschließt die annähernd quadratische, etwa 150.000 m² große Fläche der fest gefügten Klosteranlage.[1]
Die Klostermauer wurde aus mehr oder weniger grob zugehauenen, heimischen Buntsandsteinbrocken als Bruchsteinmauer errichtet.
Unter Abt Bertram („Bartramus“, reg. 1302-1311) erfolgte um 1303 eine erste Erweiterung der Umfassungsmauer mit Anlage neuer Zufahrtswege.
Nordseite
Umfassungsmauer mit dem 1308
gebauten Torhaus [2]
Ausschnitt Kupferstich
Closter Amelunxborn 1654 [3]
Die große Außenmauer im heutigen Bauzustand wurde erst unter dem evangelischen Abt Vitus Buchius (reg. 1588-1598) im 16. Jahrhundert vollendet.
Die Klostermauer umfriedete eine Fläche von rund 45.000 m² Garten, auf der auch Obst und Hopfen angebaut wurde.[4]
Umfassungsmauer des Klosters
© [hmh, Fotos: Klaus A.E. Weber
Tarberna - außerhalb der Klostermauer
In Ausübung der Gastfreundschaft bestand außerhalb der Ringmauer des Klosters Amelungsborn ein Klosterkrug - eine „Tarberna“.
Unter der Herzogskrone
Doppelmonogramm
von Herzog Carl I.
datiert 1764
Sandsteintafel an der Frontmitte des
alten Klosterkruges
September 2022
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
____________________________________________
[1] GÖHMANN 1982, S. 70.
[2] OSTERMANN/SCHRADER 1985, S. 133.
[3] MERIAN 1654, S. 42-43; EGGELING 1936, S. 295 (aus St., B. u. K. D. IV, 119).
[4] HEUTGER 1968, S. 51.