Die massiven Klostermauern

Klaus A.E. Weber

 

Blick durch die massive Klostermauer auf die Klosterkirche │ April 2025

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Abgrenzung zu der Welt, Schutz vor der Welt

Das Klosteranlage von Amelungsborn liegt zwischen der alten braunschweigischen Heerstraße auf dem Odfeld im Norden und dem südlichen, tief eingeschnittenen Hooptal.

 

Mittelalterliche Umfassungsmauern

des Klosterguts und des inneren Klosterbezirks [5]

durch gestrichelte Linie gekennzeichnet

 

Das Klostergut und der innere Klosterbezirk werden durch eine 2,5 km lange Buntsteinmauer aus dem 14. Jahrhundert eingefasst.

Die nach außen abgrenzende, vollständig erhaltenen Umfassungsmauern umschließen die annähernd quadratische, etwa 150.000 m² große Fläche der fest gefügten Klosteranlage.[1]

 

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Die Klostermauer wurde aus mehr oder weniger grob zugehauenen, heimischen Buntsandsteinbrocken als Bruchsteinmauer errichtet.

Für die Jahre 1303-1304 gilt als überliefert, dass vom braunschweigischen Herzog, vom Edelherrn von Homburg und vom Grafen von Everstein die Genehmigung zur Erweiterung der Klostermauer und Klostereinfriedungen erteilt wurde.[6]

Unter Abt Bertram („Bartramus“, Abbatiat 1302-1311) erfolgte eine erste Erweiterung der Umfassungsmauer mit Anlage neuer Zufahrtswege.

 

Nördliche Umfassungsmauer mit dem 1308 gebauten Torhaus [2]

Ausschnitt Kupferstich Closter Amelunxborn 1654 [3]

 

Östliche Umfassungsmauer des Klosters │ April 2025

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Die große Außenmauer im heutigen Bauzustand wird erst unter dem Abt Vitus Buchius (Abbatiat 1588-1598) im 16. Jahrhundert vollendet.

Die Klostermauer umfriedete eine Fläche von rund 45.000 m² (18 Morgen) Gärten, unter denen sich ein Küchen- und Hopfengarten von fünf Morgen und zwei Obstgärten von je 1,5 Morgen befinden.[4]

 

Westliche Umfassungsmauer des Klosters

© [hmh, Fotos: Klaus A.E. Weber

 

Südliche Umfassungsmauer des Klosters │ April 2025

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

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[1] GÖHMANN 1982, S. 70.

[2] OSTERMANN/SCHRADER 1985, S. 133.

[3] MERIAN 1654, S. 42-43; EGGELING 1936, S. 295 (aus St., B. u. K. D. IV, 119).

[4] HEUTGER 1968, S. 51.

[5] LGLN: Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen │ GeobasisdatenViewer Niedersachsen.

[6] MAIER 1990, S. 32.