Kloster Lorsch

Klaus A.E. Weber

 

Vom adeligen Eigenkloster zum Königskloster

Das Kloster Lorsch ist seit 1991 UNESCO Welterbe.[1]

In karolingischer Zeit von der Familie eines fränkischen Gaugrafen um 764 gegründet, zählte das Kloster Lorsch bis in das Hochmittelalter hinein zu den bedeutendsten kulturellen Zentren zur Verbreitung der am Königshof entwickelten Bildungsprogramme.

772 wurde das Kloster an Karl den Großen übertragen, der es unter seinen Schutz stellte.

Das Kloster Lorsch war nun zum Reichskloster aufgestiegen und etablierte sich zu einem Macht-, Geistes- und Kulturzentrum.

Mit seinem Skriptorium und seiner umfangreichen "Bibliotheca Laureshamensis" errang das Kloster eine Spitzenstellung unter den Wissenszentren (Virtuelle Klosterbibliothek Lorsch).

Als architektonischer Höhepunkt des UNESCO-Welterbes im Landkreis Bergstraße gilt die Königshalle mit ihrer weltberühmten bunten Sandsteinfassade.

Sie zählt zu den wenigen gut erhaltenen Gebäuden aus karolingischer Zeit.

 

Abtei und Altenmünster mit Karolingischem Freilichtlabor Lauresham

Ortsnah entsteht seit 2012 das Freilichtlabor Lauresham - Experimentalarchäologische Freilichtlabor karolingischer Herrenhof Lauresham.

Auf einer Fläche von 4,1 Hektar wird das komplexe, für das Verständnis der frühmittelalterlichen Gesellschaftsstruktur wichtige Thema „Grundherrschaft“ am Beispiel eines idealtypischen Zentralhofes des 8./9. Jahrhunderts erläutert.

Um verschiedene handwerkliche und landwirtschaftliche Arbeitstechniken zu erproben, wurde ein Forum für die experimentalarchäologische Forschung geschaffen.

 

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[1] HANACK 2021.