2014 │ Genusskultur im Wandel

Museumsleitung

 

Wandel in der Trink-, Ess- und Genusskultur

Kaffee - Tee - Kakao - Rohrzucker - Kartoffeln - Brot

Eine grundlegende, teils langsame, teils rasante Veränderung der traditionellen Alltagskultur und Ernährungsgewohnheiten vollzog sich im 17./18. Jahrhundert - durch Fernhandelsimporte neuer Nahrungs- und Genussmittel.

In der Folge wandelte sich das Nahrungsspektrum und Speisegefüge - wie auch die Konservierung und Vorratshaltung von Nahrungsmitteln - in allen sozialen Schichten.

 

"Die Kaffeegesellschaft"

Figurengruppe von Jean Jacques Desoches

Fürstenberg 1770

Museum Schloss FÜRSTENBERG

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Kaffee-Figur der Höchster Porzellan-Manufaktur 1746

Landesmuseum Mainz

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Vor etwa 300 Jahren etablierten sich drei bisher unbekannte, exotische Heißgetränke in Norddeutschland: Kaffee ⎸Tee ⎸Kakao ⎸Rohrzucker ⎸Kartoffeln ⎸Brot

Mit Zucker gesüßter Kaffee und Tee veränderte insbesondere auf dem Land die Nebenmahlzeiten.

  • Zucker-Dauerausstellung im Deutschen Technikmuseum Berlin - Geschichte des Süßungsmittels mit Blickwinkel auf Zucker als Energielieferant, Konstruktionsmaterial und Informationsträger.

War „Bohnenkaffee“ nicht verfüg- oder bezahlbar, griff man auf unterschiedliche Kaffee-Ersatzstoffe zurück.

Mittelalterliche Brei- und Musgerichte wurden allmählich von der exotischen Hackfrucht „Taratoufle“ - der "in einer Land=Haushaltung so nützlichen Kartoffel" - als Grundnahrungsmittel verdrängt.

Noch heute ist die Speisekartoffel die Hauptbeilage zu Fleisch- und Fischgerichten.

Im 18. Jahrhundert erlangte auch das Brot als Hauptbestandteil der sich wandelnden Nahrungsgewohnheit eine zentrale Bedeutung in der Ernährung.

 

Literaturhinweise

  • "Die Kaffeegesellschaft". Drei Jahrhunderte Kaffeekultur an der Weser. Eine Ausstellung des Porzellanmuseums Fürstenberg und der Sammlung Eduscho, Bremen. 1992.
  • Krueger, Thomas (Hg.): Die heißen 3. 300 Jahre Kaffee, Tee und Schokolade in Norddeutschland. Holzminden 2010.