Glashütte "Am Hasenlöffelborn"

Klaus A.E. Weber

 

{HtGM 2-5}

420 m üNN

mittelalterlich (12./13. Jahrhundert)

 

Lage

Koordinaten der Fundstelle eingemessene GPS-Daten:

  • GPS-Einmessung – R: i.M. 35 39 700 │ H: i.M. 57 39 430

Am Hasenlöffelborn

  • Forstabteilung: 2277 II Neuhaus
  • Forstamt Neuhaus │ Forstort: Hasenlöffelborn (im Hülsebruch)
  • DGK 25 Nr. 4223 – 03 Mecklenbruch

 

Fundstellen-Nummer

  • HtGM 2-5

 

Archäologische Datierung

  • vorläufige Datierung: mittelalterlich - 12./13. Jahrhundert?

 

Nach STEPHAN [2]: 80 - mittelalterlich

"Nahe am oberen Talschluss des Hellentales liegt im ehemaligen Quellbereich am Hasenlöffelborn in 420 m NN auf Grünland ein großer längsovaler Hügel von 5,5 m Länge und nahebei ein kleinerer runder Hügel von 3 m Durchmesser.

Typische Produktionsrelikte wie verglastes Ofenbaumaterial und etwas graue Irdenware zeigen eine mittelalterliche Haupthütte an."

 

Fundumstand

  • prospektiert

 

Ausdehnung

  • kleinflächiger Glashüttenstandort

 

Zustand:

  • unmittelbar unterhalb eines geringmächtigen Humushorizonts

  • großer längsovaler Hügel von 5,5 m Länge

  • kleiner runder Hügel von 3 m Durchmesser

 

Befunde/Interpretation:

  • Zwei-Ofen-Anlage

 

Funddokumentation

  • S 6, 18 ? nach BLOSS 1977 [4]
  • Finder: 1993 Hannes Blieschies, Silberborn [3] │ Fundmelder 22. April 2010: Dr. Klaus A.E. Weber, Hellental [1]
  • kontrolliert am 10. Mai 2010 Dr. Christian Leiber, Kommunalarchäologe

 

Fundumstände

Die Glashüttenanlage liegt auf einem Plateau innerhalb einer relativ ebenen Waldfläche (mit altem Fichtenbestand und aktuellen Rückeschneisen) am Fuße des Nordwestrandes des Dasseler Mittelberges.

Nordwestlich verläuft in etwa 10 m Entfernung unterhalb einer Grabenböschung (HtGM 2-5 C) mit deutlich ausgeprägter Geländekante in einem Feuchtbiotop des Hülsebruchs ein Zufluss zum Helle-Bach aus dem südwestlich gelegenen „Mecklenbruch“.[1]

Zunächst wurden zwei sehr flache, eng benachbarte und unterschiedlich große Hügel vorgefunden:

ein größerer, längsovaler Haupthügel von ca. 5,5 m Länge sowie ein kleinerer, fast kreisrunder Nebenhügel mit einem Durchmesser von ca. 3 m

 

Mittelalterliche Waldglashütte

"Am Hasenlöffelborn"

Untersuchungen am Haupthügel

unmittelbar unterhalb eines

geringmächtigen Humushorizonts

April 2010 und Mai 2010

Hannes Blieschies

Dr. Klaus A.E. Weber

© Historisches Museum Hellental, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Im Hellentaler Grund konnte ein mittelalterlicher Glashüttenstandort ausgemacht werden.

Die Hüttenanlage befindet auf einem Grünlandplateau innerhalb einer Waldfläche am Fuße des Dasseler Mittelberges.

Nordwestlich verläuft der Zufluss „Rotes Wasser“ zur Helle aus dem südwestlich gelegenen Hochmoor Mecklenbruch.

Eng benachbart wurden zwei unterschiedlich große Flachhügel vorgefunden.

Ausgedehnte dunkelgraue, homogene Bodenverfärbung in ca. 10 cm Tiefe (Aschehorizont?) bei großem Ofenhügel.

Oberflächennahe Bodenfunde legen einen Aufbau der Öfen aus lokalen Bruchsteinen (Sollingsandstein) und Lehm nahe.

 

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[1] WEBER 2011/2012, S. 8-17.

[2] STEPHAN 2010, S. 526-527.

[4] BLOSS 1977, S. 88, 97.