Fundlücke von Glashütten des 14.-16. Jahrhunderts

Klaus A.E. Weber

 

Umbruchszeit mit Krisen und Katastrophen

„Kleine Eiszeit“ im 14./15. Jahrhundert

  • klimatische Extremereignisse

  • Agrarkrisen

  • Kriege

  • Seuchen

  • Krise der Kirche

  • Konfrontation von Kulturen und Religionen

  • neues Zeitverständnis

  • Wüstungsvorgänge

 

Von der Wüstungsphase des ausgehenden Spätmittelalters bis zur Frühneuzeit - von ca. 1450-1600 – besteht im Hellental eine archäologische Fundlücke.

Vermutlich war die Zwischenphase von ungefähr 1250/1300-1400/1450 ein Zeitraum, „in dem die Glaserzeugung zwar nicht ganz zum Erliegen kam, aber doch erheblich abgenommen hatte und überregional nicht mehr die Strahlkraft hatte, wie dies zuvor der Fall gewesen war“.[1][2]

Kurzfristig kam es zu einer Zunahme der Waldflächen, so auch im Hellental, wie es die "Landtafel" des Amtes Fürstenberg aus dem späten 16. Jahrhundert darstellt [3].

 

Wiederbewaldetes Hellental mit dem Flurnamen „De Helldaellim Solling des 16. Jahrhunderts

Atlas des Gottfried Mascop 1572-1574 [3]

Ausschnitt aus der "Landtafel" Amt Fürstenberg 1574

 

Nach Ende der ersten großen Glaskonjunktur im Mittelalter werden erst wieder zu Beginn des 17. Jahrhunderts zwei größere Waldglashütten im Hellental fassbar.

 

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[1] DBU 2018, S. 28.

[2] STEPHAN 2022b, S. 52.

[3] OHAINSKI/REITEMEIER 2012, Tafel 6 Amt Fürstenberg, S. 186-187 / Tafel  28 Amt Wickensen, S. 230-231.