Wilhelm Wagenfeld (1900-1990)
Klaus A.E. Weber
"Zeitgemäß und zeitbeständig" [3]
Stilprägend für Nutzbarkeit im Alltag war das Design von Wilhelm Wagenfeld (1900-1990) durch konsequent schlichte, geradlinige und klassische Formen.
Wagenfeld gilt als Wegbereiter des deutschen Industriedesigns.
∎ Teekanne – Designklassiker des 20. Jahrhunderts
© Historisches Museum Hellental, Foto: Klaus A.E. Weber
Auswahl bekannter Entwürfe von Wilhelm Wagenfeld
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1924: Wagenfeld-Leuchte WG24 und WA24
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1930: Mehrzweckleuchte WNL 30 für Weimar Bau- und Wohnungskunst GmbH
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1931: Kaffeebereiter „Sintrax“ für Jenaer Glaswerk Schott + Gen.
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1931: Teeservice für Jenaer Glaswerk Schott + Gen. Zwiesel Kristallglas
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1933: Eierkochglas Eierkoch für Jenaer Glaswerk Schott + Gen.
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1934: „Service 639“ für die Porzellanmanufaktur Fürstenberg/Weser
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1938: Kubus-Geschirr, stapelbare Glasbehälter für VLG Weißwasser.
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1950: Besteck POTT 83 für POTT (nach Vorarbeiten von Hermann Gretsch)
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Aschenbecher für WMF
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Salz- und Pfefferstreuer „Max und Moritz“, Butterdose, Eierbecher aus Cromargan für WMF
- Decken-, Wand-, Eck- und Spiegelleuchten für die Firmen Lindner (Bamberg), Brunnquell (Ingolstadt), Putzler (Düren) u.a.
Glas und Porzellan
Industrieformen in der Ausstellung
Hauswirtschaftsglas
∎ Teekanne, 1930-1934 – Designklassiker des 20. Jahrhunderts
Design auf höchstem Niveau als Ergebnis der Kooperation von Kunst und Industrie
Borosilicatglas │ Industrieform
Die berühmte gläserne Teekanne (Teeservice) im Bauhausdesign wurde 1931 von Wilhelm Wagenfeld für das Jenaer Glaswerk Schott + Gen. │ Jena entworfen.
∎ Doppelglasballon-Kaffeebereiter Sintrax 52
Jenaer Glaswerk Schott + Gen.
Borosilicatglas │ Industrieform
Vakuum-Maschine (1931-1954); 1952 │ 1963 vorletztes Modell im Mainzer Werk
Der Kaffeebereiter wurde von der 1884 in Jena gegründeten Firma Schott AG hergestellt und besteht aus Jenaer Glas.
Der ebenso vermerkte Name „Sintrax“ ist eine Kurzbezeichnung für eine bis in die 1960er Jahre produzierte Sintrax-Kaffeemaschine, einem schon haushaltstauglichen Laborgerät aus hitzebeständigem Glas.
Durch diesen technischen Vorgang wurde die Kaffeezubereitung anschaulich und transparent gemacht.
Der gut erhaltene Sintrax-Kaffeebereiter aus den frühen 1960er Jahren, der nach dem Vakuumprinzip funktioniert, besteht aus zwei unterschiedlich großen Glaskannen, was bei Kaffee-Freaks oder einem Barista auf Interesse stoßen könnte.
Eierkochglas „Eierkoch No.1“ │ Nachbildung um 2010
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
∎ Eierkochglas „Eierkoch No.1“
Jenaer Glaswerk Schott + Gen. │ Jena
Borosilicatglas │ Industrieform │ Entwurfsjahr 1934
2 Originalgläser
1 Nachbildung um 2010
∎ Salz- und Pfefferstreuer „Max und Moritz“ [5]
Württembergische Metallwarenfabrik (WMF) │ Geislingen an der Steige
Glas und Cromargan │ Industrieform
Entwurf 1952 │ Produktion 1956 bis in die 1990er Jahre
∎ Trinkgläser "Lobenstein"
Vereinigte Lausitzer Glaswerke │ Weißwasser
Glas │ Industrieform │ Entwurfsjahr 1935
∎ Stapelbare Auflaufformen │ JENAer GLAS® │ DURAN® │ 1950er Jahre
Industrieform │ 1938-1990er Jahre
Borosilikatglas - Chemikalien- und temperaturbeständiges (hitzebeständiges) Spezialglas aus dem Hauptnetzwerkbildner Bortrioxid
Otto Schott (1851-1935) entwickelte 1887 das chemikalien- und temperaturbeständige Borosilikatglas aus Quarzsand, Borax (Bortrioxyd) und Soda
Hauswirtschaftsporzellan
∎ Kaffeeservice, Form 639 [4][6]
Porzellan │ teils mit rotem Rand
Porzellanmanufaktur Fürstenberg
Entwurf 1934 │ Ausformung teils 1947
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[3] BURSCHEL/MANSKE 1997.
[4] BURSCHEL/MANSKE 1997, S. 10 (6).
[5] BURSCHEL/MANSKE 1997, S. 39 (63).
[6] ENGELKE 2011, S. 139-143, Abb. 126, 127.