Archäologische Gläser unterliegen einem Abbauprozess

Klaus A.E. Weber

 

Gefahr des Substanz- und Informationsverlustes

Als einfaches hochempfindliches Holzasche-Glas mit relativ hohem Ascheanteil (kaliumreich) war es von uneinheitlicher, oft auch von minderer Qualität, was letztlich auch zu einem schlechten, wenn überhaupt noch gegebenem korrodierten Erhaltungszustand im meist sauren Boden führte – wie in der Solling-Region.

So sind nach JEBERIEN/EMGRUND [1] alkalireiche Gläser des Mittelalters „aufgrund ihrer Zusammensetzung extremen Abbauprozessen während der Bodenlagerung ausgesetzt, so dass sie oftmals in einem stark korrodierten und äußerst fragilen Erhaltungszustand vorliegen“.

Wie die Autorinnen darlegen, bedarf es daher bei archäologischen Gläsern besonderer präventiver Maßnahmen bei der

  • archäologischen Feldarbeit

  • grabungstechnischen Glasbergung

  • restauratorischen und konservatorischen Versorgung von Glasfunden.

 

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[1] JEBERIEN/EMGRUND 2022, S. 135-143.