NS-Rüstungskomplex "Lenner Lager" 1943-1945

Klaus A.E. Weber

 

Zwangsarbeiterlager im "Schwarzen Land"

Größter Lagerkomplex im Hils

 

Betonsockel von Barackenfundamenten im weitläufigen Waldgelände

Juli 2015

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Zur Zeit des nationalsozialistischen Regimes war während des Zweiten Weltkrieges im Kontext des industriell-militärischen Ausbaus der Hilsregion [3] das nahe Eschershausen gelegene "Lenner Lager" ein Arbeitslager-Komplex aus verschiedenen Barackenanlagen für mehr als 5.000 KZ-Häftlinge, Strafgefangene und Zwangsarbeiter am Hils.[1][5]

Als ausländische Arbeitskräfte und Gefangene für die Rüstungsproduktion, u.a. von Volkswagenwerk, waren Italiener, Belgier, Polen/Osteuropäer, Russen, Serben und Franzosen.[6]

Sie wurden inhaftiert und zur Arbeit im Bergbau gezwungen worden (NS-Zwangsarbeit).[2][4]

 

Nachbau einer Baracke mit vier Einzelräumen

Zwangsarbeiterlager "Lenner Lager" von 1944-1945

Juli 2015

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Heute besteht eine Erinnerungsstätte für die Zwangsarbeiter in der Zeit des Nationalsozialismus.

Dafür wurde auf dem ehemaligen Lagergelände im „Schwarzen Land“ bei Lenne-Vorwohle im Jahr 2007 ein Lehrpfad, ein Informationspavillon, ein Übersichtsturm sowie ein Barackennachbau errichtet, der als Ausstellungsraum dient.

Anhand erhaltener Betonfundamente der Baracken ist in dem weitläufigen Waldgelände die Struktur des Lagers zu erkennen.

 

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[1] CREYDT/MEYER 1994, S. 59-80.

[2] CREYDT/MEYER 1994, S. 81-96.

[3] CREYDT 2001, S. 15-28.

[4] CREYDT 2001, S. 233-326.

[5] HENZE 2020.

[6] TAH 2020b.