Ackerbau und Feldarbeit
Klaus A.E. Weber
Leiterwagen
im landwirtschaftlichen Ackerbau
Mit Erntegut beladener Leiterwagen in Hellental │ 1940er Jahre
© Historisches Museum Hellental
∎ "Wiesenbaum"
Der aus einem Fichtenstamm hergestellte, lange "Wiesenbau" diente als oben aufliegende, mit Seilen fixierte Befestigung der hoch aufgetürmten Heuladung auf dem Leiterwagen.
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Am Boden liegender "Wiesenbaum" als Sitzplatz für Kinder in Hellental │ 1940er Jahre
© Historisches Museum Hellental
∎ Wagenräder
Die Ackerwagenräder mit Eisenreifen (Dorfschmied) bestehen aus Holz.
Sie haben eine Holznabe, 12 Holzspeichen und einen Radkranz aus sechs hölzernen Felgen.
Die Hinterräder sind im Durchmesser größer als die Vorderräder (⦰ 78 / 96 / 106 cm).
∎ Holzleitern
Leitern, gefertigt aus den Hälften eines längs gespaltenen Fichtenstammes
∎ Anspannung und Zuggeschirr
Bei dem Leiterwagen dienten Kühe als Zugtiere, die zwei- und dreispännig ein Zuggeschirr trugen (2 bis 3 Kühe "vor dem Wagen").[1]
Handwerklich waren bei der Geschirrherstellung folgende Werkstätten beteiligt:
Kühe als Zugtiere
Auch zum Pflügen wurden Kühe als Zugtiere (Zweispänner) eingesetzt, was zumeist zweier Personen bedurfte, einerseits zum Führen der Kühe, andererseits zum Führen des eisernen Pfluges.
Zwei Kühe (Zweispänner) als Zugtiere beim Pflügen │ Odenwald, um 1955 [2]
© Historisches Museum Hellental,
∎ Ortscheite/Schwengel
Ausgestellt sind mehrere kurze und längere bewegliche (Kuh-)Schwengel in Kombination als Teil eines Gespannes von zwei bis drei Kühen als Zugtiere (Zwei-/Dreispänner) │ Holz, Eisen.
∎ Stirnjoch
Zu sehen ist einzeln hergestelltes „Kuhjoch“ zum Pflügen
Das unverzierte hölzerne, kräftig grün bemalte und glänzend lackierte Stirnjoch für eine Kuh besteht aus einem gefülltem Lederpolster, Lederriemen mit Schnallen und Jochbeschlag.
∎ Kuhketten
Eiserne Anbindeketten (Kuhhalsketten) mit "Trog-Enden".
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[1] SIUTS 2002, S. 112-128.
[2] In Kirch-Brombach im „Windhof“ lebende Großeltern (väterlicherseits) des Autors.