Glas in Syrien und Palästina (Römisches Reich)

Klaus A.E. Weber

 

Rijksmuseum van Oudheden

Leiden

© [hmh, Fotos: Klaus A.E. Weber

 

Palästina und südwestliches Syrien

um 1900 [8]

 

Übergang von dickwandigen zu feinen, dünnwandigen Glasgefäßen

Recherchierbarer digitaler Sammlungskatalog der WLM Glassammlung Ernesto Wolf:

  • Gläser 1. Jahrhundert v. Chr. bis 5. Jahrhundert n. Chr.

  • Gläser 4. Jahrhundert bis 7. Jahrhundert n. Chr.

 

Schlangenfadenflasche

Darstellung von Wasservögeln

Römisches Reich

Östliches Mittelmeergebiet

Syrien

1. Hälfte 3. Jahrhundert v. Chr.

Glasmuseum Hentrich

Museum Kunstpalast Düsseldorf [5]

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Wenngleich ähnliche Glasformen in kaum abweichender Qualität in zahlreichen Werkstätten im Römischen Imperium erzeugt werden konnten, so lagen die Glas produzierenden Zentren doch weiterhin vornehmlich auch in Syrien und Palästina aufgrund der vorzüglich geeigneten Sande und der natürlichen Lagerstätten von Natursoda ⦋Natriumcarbonat (Na2CO3)⦌, das bei der Glasgewinnung als Flussmittel eingesetzt werden konnte.[3]

 

Hebräisches Glas

Hebron glassחברון

֍ Hebron Glass Factory Tour 2013

֍ Glass Artisans in Hebron, blowing a bottle in 9 steps

 

Fußschalen

Römisches Reich

östliches Mittelmeergebiet

Syrien

4.-5. Jahrhundert n. Chr.

Glasmuseum Hentrich

Museum Kunstpalast Düsseldorf

Rijksmuseum van Oudheden

Leiden

© [hmh, Fotos: Klaus A.E. Weber

 

Glasimporte aus der Zeit um Christi Geburt gelangten als kostbares mediterranes Handelsgut aus Syrien in das Römische Reich.

Das Handelsgut Glas wurde bis in die niedergermanische Provinz importiert.

Glas formen mit der Glasmacherpfeife war eine folgenreiche technische Neuerung im späten 1. Jahrhundert v. Chr. (um 50 v. Chr.) in der römischen Provinz Syrien.

Es ist der Beginn der manuellen Herstellung von Hohlglas im engeren Sinne mit Übergang von dickwandigen zu feinen, dünnwandigen Glasgefäßen.

Die aus einem längeren (Metall-)Rohr bestehende Glasmacherpfeife ermöglichte durch das Mundblasverfahren gläserne Kugelhohlformen zu erzeugen.

Erstmals war dadurch eine große Gefäßvariabilität für unterschiedliche Verwendungszwecke möglich.

 

Als "Vasen"

beschriebene Glasgefäße

vermutl. Syrien

4. Jahrhundert n. Chr. (?)

Glasmuseum Hentrich

Museum Kunstpalast Düsseldorf

Rijksmuseum van Oudheden │ Leiden

© [hmh, Fotos: Klaus A.E. Weber

 

Von den führenden syrischen Glashütten in den phönikischen Städten, wie Sidon und Tyros, ausgehend, breitete sich die manufakturmäßig betriebene Glasherstellung über das gesamte römische Herrschaftsgebiet aus.[3]

 

In Form gepresste Glasgefäße

Syrien

Rijksmuseum van Oudheden

Leiden

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Syrisch-islamische Glaszentren des 6.-14. Jahrhunderts n. Chr. [1] befanden sich in

  • Aleppo
  • Raqqa
  • Al Mina
  • Hama
  • Sidon
  • Tyrus
  • Damaskus
  • Usais.

 

Schalen

in Form gepresstes Glas

Syrien

Rijksmuseum van Oudheden

Leiden

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Trinkschale

in Form gepresstes Glas

Syrien

150-50 v. Chr.

technisch in Alexandria entwickelt

Hellenistische Zeit

Rijksmuseum van Oudheden

Leiden

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Dattelförmige Flasche

in Form gepresstes Glas

Syrien

Rijksmuseum van Oudheden

Leiden

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Doppelhenkelflasche

aus blauem Glas

in Form (Model) geblasen

Römisches Reich

Syrien

Ende 1. Jh. v. Chr.

2. Hälfte 1. Jahrhundert n. Chr.

Glasmuseum Hentrich

Museum Kunstpalast Düsseldorf [4]

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Götterbecher

aus violettem Glas

in Form (Model) geblasen

Römisches Reich

Syrien

Ende 1. Jh. v. Chr.

2. Hälfte 1. Jh. n. Chr.

Glasmuseum Hentrich

Museum Kunstpalast Düsseldorf [4]

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Hoher Becher

umlaufende Spiralglasfaden

Syrien

3.-4. Jahrhundert n. Chr.

AhrWeinForum

Ahrweiler

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

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[1] RICKE 1995, S. 348-349.

[2] TRIER/NAUMANN-STECKNER 2016, S. 32.

[3] RICKE 1995, S. 20.

[4] RICKE 1995, S. 23 (12), 24 (15).

[5] RICKE 1995, S. 31 (33).

[6] RICKE 1995, S. 35 (44).

[7] ALMELING 2006, S. 15.

[8] Karte aus SIEGLIN 1903, S. 2.