Generallandesvermessung 1746-1783

Klaus A.E. Weber

 

Kartenwerk der Kulturlandschaft des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel

 

Faksimile "Gerlachschen Karte" unter Carl I. [4]

Übersichtskarte

herzoglich-braunschweigischer Weserdistrikt

1763-1775

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Forst- und Landesvermessung

Noch bevor Herzog Carl I. die Generallandesvermessung seines Fürstentums anordnete, entstanden immer wieder einzelne Karten oder Risse, die speziellen Aufgabenstellungen dienten.“⦋5⦌

Schließlich ließ Herzog Carl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel 1746 eine "Generallandesvermessungskommission" einrichten, die jahrzehntelang tätig war und 1784 aufgelöst wurde.

Nicht zuletzt für Steuer-, Verwaltungs- und Planungszwecke sollten hiermit nach einheitlichen kartografischen Aspekten sämtliche Siedlungen/Dörfer und Feldmarken mit Wegen und Gewässern des Fürstentums genau vermessen und in Feldrissen die Verteilung von Kulturland und (Laub-)Waldflächen dargestellt werden, einschließlich von "Dorf-, Feld- und Wiesenbeschreibungen".[1]

Aus der Durchführung dieser Generallandesvermessung als Grundlage für das Ergreifen politischer Maßnahmen spricht der Geist der Aufklärung.

Das auf der Grundlage der Braunschweigischen General-Landesvermessung von 1746-1783 erstellte Kartenwerk „Historische Karte des Landes Braunschweig im 18. Jahrhundert“ zeigt hierzu ein detailliertes Bild der Landschaft und des Gemeinwesens vor rund 250 Jahren.[1]

Um Feldmarken aller Braunschweiger Dörfer für Zwecke der Landeskultur, des Katasterwesens (genaue Festlegung der Abgaben an den Staat) und der Flurbereinigung zu erhalten, ließ Herzog Carl I. die allgemeine Landesvermessung für sein Fürstentum unter der Leitung der „Fürstlichen General-Landes-Vermessungs-Kommission“ durchführen.

Für jede Feldmark war ein Lokalkommissar bestellt worden.[2]

Die General-Landesvermessung zeigt Feldrisse im Maßstab 1:42.000 mit Dorf-, Feld- und Wiesenbeschreibungen und Besitzverhältnissen, auch für das südniedersächsische Berg- und Hügelland mit den hier betrachteten Dörfern Heinade und Merxhausen.

 

1763-1775

Die nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges im Jahr 1763 im Zeitraum 1763-1775 ergänzte topografische Kartenwerk - die "Gerlachsche Karte" - konnte 1775 von dem Oberstleutnant Johann Heinrich Daniel Gerlach der Geheimen Kanzlei in Braunschweig vorgelegt weden.

Erst 1792 wurde der Talbereich als "Im Höllen-Tal" sowie das Landarbeiterdorf "Höllenthal" selbst topografisch aufgenommen.[3]

 

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[1] GÖHMANN 1991, S. 59.

[2] KLEINWÄCHTER 2004, S. 32 ff.

[3] KRAATZ 1975.

[4] KRUEGER 2013, 62-63.

⦋5⦌ GÖHMANN 1991, S. 38.