Wüstung Hissihusen (Hessingehusen) am Heukenberg

Klaus A.E. Weber

 

Auszug

Braunschweigische General-Landes-Vermessung

1746-1783 [8]

Wü. (Wüstung) Hissihausen

um 1756-1763

 

Ortsname

CASEMIR/OHAINSKI [6]: Die Ortsnamen des Landkreises Holzminden - Seite 113-114

Ausführungen von KLEINAU [1] und CASEMIR/OHAINSKI [6] ist zu entnehmen, dass die Wüstung Hissihausen auf der Gemarkung Denkiehausen am Ostrand des Heukenbergs

  • um 1340 – 1350: "Hessinghehusen" (Corveyer Lehnregister Nr. 230, S. 303)

  • 1350/1359: "Hessingehusen"

  • Zweite Hälfte 14. Jh.: "Hitzingehusen" (Homburger Lehnregister  II Bl. 23r)

  • 1470: "Hissingehusen"

  • 1491/1495: "Hessingehusen"

  • 1523: "Eyssehusen"

  • 1555: "Hessinghausen"

  • 1580: "Hussihausen/Hissihausen"

  • 1609: "Hessingehausen"

  • 1750-1760: "Hissihausen"

etwa 1,3 km südwestlich und auf der Gemarkung Denkiehausen in der Gegend der „Weißen Mühle“ [2][5], am östlichen Hang des Heukenberges gelegen habe und um 1580 wüst gefallen sei.

Der Wüstungsprozess muss deutlich vor 1574 eingetreten sein, da in dem "Atlas des Gottfried Mascop 1574" [7], der ältesten Karte des ehemaligen Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel aus dem Jahr 1574, kein Ort namens Hissihusen erfasst ist, auch nicht als Wüstung.

Um 1523 sei das Dorf zwischen den Ämtern Fürstenberg und Hunnesrück streitig gewesen.

Hissihausen war nach KLEINAU [1] und KNOLL/BODE [3] ursprünglich, wie Denkiehausen, ein Lehen des Klosters Corvey (um 1350) an Heinrich von Elvede und wurde später herzogliches Lehen derer von Adelebsen, deren Nachfolger 1491 mit Herzog Wilhelm und 1495 der Herren von Rauschenplat wurden.[4]

Zuvor war bereits um 1390 wurde „dat gantze dorp to Hissingehusen“ vom Herrn Rut von Steymberge an die Herren von Homburg verkauft worden.[4]

Während der 1519 ausgebrochenen Hildesheimer Stiftsfehde wurde der bereits wüst gefallene Weiler Eyssehusen von den Ämtern Hunnesrück und Fürstenberg beansprucht.[4]

Zudem sei im Wickenser Erbregister überliefert [3], dass bereits um 1580 Einwohner*innen von Denkiehausen rechtlich als Meier die Ländereien der späteren Wüstung innegehabt haben:

Hissihausen ist ein wustunge innehalb der Homburgischen schnede [Grenze] undt hoheit gelegen, ist itzi aedhafftigen Acker, welchen die Leute zu Denkihausen in Mayer gebrauch, undt unter der vorbeschriebenen Huffe Zahl haben.“ [4][6]

Übertragen an die Adelsfamilie von Steinberg bestand noch 1605 und 1771 über die Gemarkung ein herzogliches Lehen.

Die einstige Ortslage Hissihausens konnte eindeutig an der von KLEINAU angegebenen Stelle lokalisiert werden.

Die Ortslage der Ortswüstung befindet sich im Landkreis Holzminden.[6]

 

Bodenfunde auf Ackerland

  • früh-, hoch- und spätmittelalterliche Keramik [9]

  • Eisenschlacken

  • zahlreiche Wölbäcker.

 

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[1] KLEINAU 1967, S. 284.

[2] ANDERS/CREYDT 2004.

[3] KNOLL/BODE 1891, S.392.

[4] ANDERS 2004, S. 80-81.

[5] NÄGELER/WEBER 2005, S. 427.

[6] CASEMIR/OHAINSKI 2007, S. 113-114.

[7] OHAINSKI/REITEMEIER 2012, S. 186-187, Tafel 6, S. 230-231 Tafel 28.

[8] KRAATZ 1975.

[9] STEPHAN 2010, S. 454.