Epochenwechsel zur Renaissance
Klaus A.E. Weber
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Venus von Urbino │ um 1538
Tizian (Titian) │ 1488/1490-1576
italienische Hochrenaissance
Galleria degli Uffizi Firenze
© [hmh, Fotos: Klaus A.E. Weber
Zu Beginn der Neuzeit um 1500 erlangen Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst große Bedeutung und wirken letztlich in alle Lebensbereiche.
Jene einflussreiche Epoche der neueren Menschheitsgeschichte dauerte etwa Mitte 14. Jahrhundert bis Mitte 16. Jahrhundert.
Es war die „Zeitenwende“ des Umbruchs vom Mittelalter zur Neuzeit, kunsthistorisch von der Gotik zur Renaissance.
Sie ist gekennzeichnet von sensationellen Entdeckungen und Eroberungen, von bahnbrechenden und epochalen Reformen.
Das 16. Jahrhundert prägt ein tiefgreifender Umbruch des Weltbildes – durch geografische Entdeckungen und neue Herrschaftsstrukturen in Europa.[8]
Der portugiesische Seefahrer Ferdinand Magellan (1480–1521) umsegelte die Welt - als Erster.
Durch das theologische Aufbegehren von Martin Luther (1483-1546) gegen die Katholische Kirche kam es am Ende zur Kirchenspaltung und zur Reformation.
Die spätmittelalterlichen Pestepidemien hatten die Welt und den Menschen selbst mit tiefer Beeinflussung des Lebensgefühls wie auch die Vermögensverhältnisse verändert.
Selbstbildnis Leonardo da Vincis │ um 1512
Reproduktion
Geburtshaus Leonardo da Vincis │ Anchiano bei Vinci
Original: Rötelzeichnung
Biblioteca Reale, Turin
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Die Malerei wurde durch die Entdeckung der Perspektive und der Darstellung der menschlichen Individualität verändert.
Einer der berühmtesten Vertreter der italienischen Renaissance ist der Universalgelehrte und Künstler Leonardo da Vinci (1452-1519).
Für den Imperativ der Renaissance „Lebe im Diesseits und genieße das Leben“ ist kulturhistorisch die Monumentalstatue des biblischen Helden „David“ kennzeichnend, eine Marmorskulptur des bedeutenden italienischen Künstlers Michelangelo Buonarroti (1475–1564) - Meisterwerk der italienischen Hochrenaissance, entstanden zwischen 1501 und 1504 in Florenz.
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Italien ⎸Florenz: ~ 1420 bis ~ 1500-1520
- Deutschsprachiger Raum: ~ 1520 bis ~ 1555
Der David │ 1501-1504
Michelangelo (1475–1564)
Erste Monumentalstatue der Hochrenaissance
Firenze
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Prachtvolle Bauwerke legen noch heute Zeugnis vom besonderen bautechnischen und künstlerischen Wirken in der Renaissance ab, mit eigener regionaler Ausprägung in Gestalt der so genannten Weserrenaissance.
Hervor zu heben sind hierbei
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das Schloss Bückeburg als prächtige fürstliche Residenz
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die St.-Martini-Kirche und das fürstliche, siebeneckige Mausoleum in Stadthagen
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das Ensemble des Schlosses Hämelschenburg
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das Schloss Bevern.
Der Schlossherr der Vierflügelanlage in Bevern, der geschäftstüchtige Junker Statius von Münchhausen (1555-1633), ein „Renaissance-Adliger“, führte einen erfolgreichen Getreidehandel und Geldverleih.
Durch das dabei erzielte hohe Vermögen stieg er steil auf, stürzte aber durch einen spektakulären Konkurs 1619 ebenso rasant ab.
Hierdurch wird exemplarisch deutlich, welche enorme Bedeutung die zunehmende Geldwirtschaft für diese Zeit hatte und wie von ihr das Leben und Arbeiten der Menschen einschneidend verändert wurde.
Die enormen Umbrüche dieser Epoche wirkten sich letztlich auch auf das Leben der einfachen Landleute und ihren Alltag aus.