Glas in Gaststätten

Klaus A.E. Weber

 

Bier im Beckerglas - Brennewein im Schnapsglas

Das Formenspektrum und der Vertrieb gläserner Schenk- und Trinkgefäße werden vom sozio-kulturellen Trinkverhalten im Arbeitsleben und in der Alltagskultur geprägt - maßgeblich von geselligen oder gesellschaftlichen Anlässen.

In der Wirtshaus- und Trinkkultur des Sollings herrschte der Konsum von regionalem Bier und Schnaps aus Weizen und Kartoffeln vor.

So war der Branntwein bis tief in das 19. Jahrhundert hinein im Solling ein weit verbreitetes, im Vergleich zum Bier ein vergleichsweise billiges alkoholisches Volksgetränk.

 

Flaschensiegel

Umschrift:

C. A. BRANDT │ 1 Liter

HOLZMINDEN

© Historisches Museum Hellental, Foto: Klaus A.E. Weber

 

∎ Branntweinflasche

Grünglasflasche mit dem Flaschensiegel auf der Schulter und der Umschrift:

» C. A. BRANDT │ 1 Liter │ HOLZMINDEN «

Christian August Brandt ist der Namensgeber der „Essigmanufactur C.A.Brandt“ in Holzminden.

 

© Historisches Museum Hellental

 

Paragraph 11: "Es wird fortgesoffen"

Der Paragraph 11 ist der bekannteste und am weitesten verbreitete Allgemeine Deutsche Bierkomment

 

Freiwillige Feuerwehr Hellenthal │ 1911

Bierholzfass mit der Aufschrift „§ 11“

© Historisches Museum Hellental

 

Soldat Friedrich Hempel (1873-1961)

zu Beginn des

Ersten Weltkrieges (1914-1918)

© Historisches Museum Hellental

 

Bei den mit dunklem Fassbier der Brauerei Allersheim gefüllten Biergläsern auf den beiden Fotografien handelt es sich vermutlich um Bierkrüge der Glasfabrik Georgshütte („Beckerglas“) in Boffzen.