Spuren früher Menschen in der Gemarkung Merxhausen
Klaus A.E. Weber
Gemarkung Merxhausen
Fundübersicht bei LEIBER 2004 Teil 2, S. 381 │ KtNr. 510.
Mittelsteinzeit
Bohrer (?) aus Silex
Im Januar 1953 wurde westlich des Dorfes Merxhausen (Hellental) an einem nach Osten abfallenden Hang auf einem Ackerland als Einzelfund ein so genanntes Silexgerät gefunden worden sein, möglicherweise ein Bruchstück eines Bohrers aus Silex/Flint.[1][4]
Bronzezeit
Frühbronzezeitlicher Feuersteindolch
Im Jahr 2000 wurde in Merxhausen bei Erdarbeiten ein Dolchbruchstück aus Feuerstein gefunden, das in einen frühen Abschnitt der Bronzezeit (1800-700 v. Chr.│BCE) zu datieren ist.[2]
Bronzezeitliches Feuerstein-Dolchfragment
1800-700 v. Chr.│BCE [3]
© Zeichnung: Henri Henze, Archäologische Denkmalpflege Landkreis Holzminden
Vorrömische Eisenzeit
Vier-Kant-Tüllenbeil
Vorläufige Zeitstellung: Latènezeit: 5.–1. Jahrhundert v. Chr.│BCE
Epoche der jüngeren vorrömischen Eisenzeit
Funddokumentation: HtTB 1-1
Eisen, handgeschmiedet
halbrunde Schneide
quadratische Schäftungsöffnung
nach oben und unten auszipfelnde Beilklinge
Länge gesamt: 14,0 cm
Breite Schneide: 6,0 cm - Breite Tülle: 4,5 cm
Tüllenform: 3,2 x 3,8 cm │ Tiefe Tülle: 5,7 cm
Gewicht: 555 g
Fundort: Wiesengelände nahe Merxhausen, Flur Steinlah [5] │ nahe dem Standort der mittelalterlichen Waldglashütte Steinlah
Vier-Kant-Tüllenbeil [5] │ vermutl. 5.–1. Jahrhundert v. Chr.│BCE
nach Reinigung und erster Konservierung
25. November 2013 [5]
© [hmh, Fotos: Klaus A.E. Weber
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[1] Gemarkung Merxhausen FStNr. 1, Einzelfund.
Bleistiftskizze aus dem Nachlass von C. Sauermilch, Holzminden, in der Ortsakte Heinade der Archäologischen Denkmalpflege des Landkreises Holzminden.
[2] Nach LEIBER [2005, S. 193] wurde das Feuersteindolchfragment der Archäologischen Denkmalpflege durch Detlef Creydt, Holzminden, zur Kenntnis gebracht (im Privatbesitz von Hinnerk Tewes). Detlef Sörg, Merxhausen, hatte das Dolchbruchstück bei Erdarbeiten an seiner Garage in ca. 1,5-2,0 m Tiefe angetroffen (Bruchweg 10 / Ecke Heukenbergweg 22). In enger Nachbarschaft zur Fundstelle soll ursprünglich eine Wasserquelle gelegen haben.
[3] Studiensammlung Archäologische Denkmalpflege Landkreis Holzminden.
[4] LEIBER 2004 Teil 2, S. 381, KtNr. 510.
[5] Fundmelder: Stefan Köhler, Merxhausen, am 18. November 2013 (mittels Metalldetektor) │ Übergabe an ihn zur weiteren Konservierung und zum vorläufigen Verbleib. Vorstellung durch Dr. Klaus A.E. Weber in der Archäologischen Arbeitsgruppe am 25. November 2013 / Kreisarchäologie Dr. Christian Leiber. Fund gelangte bislang nicht in die Sammlung des HISTORISCHEN MUSEUMS HELLENTAL zurück; der Verbleib ist ungewiss.