OLLE KLAMOTTEN │ Im Wandel von Zeit und Mode

Klaus A.E. Weber

 

© Foto: Privatsammlung Elisabeth Dittrich, Holzminden

 

© Historisches Museum Hellental, Foto: Mechthild Ziemer

 

Nichts macht Geschichte und Kultur fassbarer als Kleidungsstücke und Textilien

 

© Foto: Privatsammlung Familie Kuhmlehn, Merxhausen

 

Louise Dehne, verh. Bremer (1862-1930) [4]

Pelerine von Louise Dehne

um 1890 │ Merxhausen

© Historisches Museum Hellental, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Pelerine │ um 1890 │ Merxhausen [1]

Original-Kleidungsstück Pelerine von Louise Dehne, verh. Bremer (* 1862 Arholzen │ † 1930 Merxhausen)

Ehefrau des Halbmeiers Karl (Carl) Bremer (1886-1970) in Merxhausen

Baumwollstoff

Statt eines Mantels leichter ärmelloser, weit geschnittener Umhang, auch als Cape bezeichnet

[hmh Inv.-Nr. 7023

 

© Foto: Privatsammlung Familie Kuhmlehn, Merxhausen

 

Karl Bremer (1886-1970)

als Soldat im Ersten Weltkrieg [4]

Feldmantel von Karl Bremer

Kennzeichnung: 14./J.R. 55 III

© Historisches Museum Hellental, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Feldmantel aus dem Ersten Weltkrieg │ 1914-1918 [1]

Original-Militärmantel M 55 mit Seiten- und Innentaschen aus der Deutschen Kaiserzeit mit der Kennzeichnung „14./J.R. 55 III“ des Halbmeiers Karl (Carl) Bremer (* 19. April 1886 │ † 25. Oktober 1970) in Merxhausen

Mantelloden, dunkelolivgrün

[hmh Inv.-Nr. 7024

 

Ski-Set │ 1940er Jahre

Holz, Leder, Metall, Kunststoff

Hempel, Hellental

Holzskier mit Kandahar-Bindung │ Bambus-Skistöcke

[hmh Inv.-Nr. 1166

 

Hochzeit

 

Hochzeitsanzug │ 1936 │ Hellental [6]

Hochzeit am 11. Juli 1936 in Heinade von Karl August Friedrich Hempel (1905-1944/1945) und Anna Bertha Frieda Frohme (1905-1960)

Festlicher schwarzer Herrenanzug als Dreiteiler

Schneiderei in Merxhausen

  • Jacke mit einreihigen Knöpfen

  • Herrenweste

  • Hose

  • weißes Herrn- Oberhemd

  • schwarzer Querbinder

  • schwarzer Glanzzylinderhut

  • weiße Fingerhandschuhe

[hmh Inv.-Nr. 7005

 

Brauthäubchen │ 1935 [7]

Hochzeitsbrauch in Hellental

[hmh Inv.-Nr. 7006

Um Mitternacht wurde von der Braut der Schleier abgelegt und das Häubchen aufgesetzt.

Damit war die Braut „unter der Haube“ - sie war verheiratet.

Teilweise wurde der Schleier auch zerrissen, denn fast jeder der Hochzeitsgäste wollte ein Andenken haben.

Danach folgte der Ehrentanz des Brautpaares.

Dabei trug der Bräutigam eine edle weiße Zipfelmütze mit roter Bommel.

 

∎ Krone zur Silberhochzeit │ um 1900

Lobach

[hmh Inv.-Nr. 1113

 

Taufe

 

Taufkleid │ um 1900

Odenwald

[hmh Inv.-Nr. 7007

In kirchlicher Tradition wurde dem Neugetauften für den Vorgang der Taufe das hochwertige weiße Gewand als Oberkleid angezogen.

Das Taufkleid war als Erbstück in einer Familie im Odenwald weitergegeben worden.

 

Geflochtener Wäschekorb

als hängende Babywiege

um 1920

© Historisches Museum Hellental

 

Geflochtener Wäschekorb │ um 1920

als hängende Babywiege

Hellental

Weidenholz

[hmh Inv.-Nr. 1251

 

Konfirmation

 

Silbernes Essbesteck │ 1929/1930 [8]

Hellental

[hmh Inv.-Nr. 1055

Das Essbesteck - Esslöffel, Gabel, Messer - wurde der Konfirmandin Irmgard Hempel, verh. Ohrmann (1915-2004), anlässlich der Konfirmationsfeier 1929/1930 überreicht.

 

Herausgeputzt - Accessoires für die Dame

 

Pailletten-Abendtasche │ um 1920 [5]

Altkreis Einbeck

beutelartige Damenhandtasche mit Innenfutter

[hmh Inv.-Nr. 7008

 

Schwarze Samt-Bluse │ um 1900 [5]

Oberschlesien

[hmh Inv.-Nr. 7009

vermutlich aus umgearbeitetem Kleid

 

Spitzen-Stulpen │ um 1890 [5]

Altkreis Einbeck

Seide

[hmh Inv.-Nr. 7010

 

Hemd mit Spitze │ 1920er Jahre [5]

Berlin?

[hmh Inv.-Nr. 7011

vermutlich Unterhemd eines Charleston-Kleides

 

Fashion auf dem Land

 

Hannelore Siebers und Helga Hentschel

beim Sonnenbaden im Wald

"überrascht von Alma und Ernst Strohmeier

und Heppners" │ 1949

© Historisches Museum Hellental

 

1949 - Die Mode zieht in Hellental ein [4]

Die 17jährige Hannelore Siebers und ihre Freundin Helga Hentschel nähen gern und haben sich mutig etwas ganz Schickes selbst genäht.

Hierzu erzählt Hannelore Siebers die folgende Begebenheit:

„Nach dem Krieg gibt es nichts und so wird improvisiert".

Es sind kurze Hosen mit dazu gehöriger, kurzärmeliger Bluse – auf den Dörfern zu der Zeit vollkommen unbekannt.

„Das gibt es noch nicht“.

So gehen Hannelore und Helga heimlich in eine Waldschonung und legen sich in ihrer neuen Errungenschaft in die Sonne - "zum Sonnenbaden".

Nun kommen auch noch ganz zufällig zwei Hellentaler Herren vorbei, die bekommen große Augen.

Als Spätfolge dieser Aktion gibt es dann eine ganze Zeit im Dorf auf einmal einen Zuruf:

„Na ja, gerade Beine hast Du ja“.

 

Ländliche Frauenmode

 

Ländliche Frauenmode 1920er Jahre

Anna Frohme (1905-1960) (rechts)

Anna Frohme im November 1927 (links)

© Fotos: Privatsammlung Elisabeth Dittrich, Holzminden

 

Dörfliche Frauenmode um 1960

"Oma" Johanne Siebers (geb. Kiene)

sitzend vor dem Hauseingang

des "Sollinghauses"

© Historisches Museum Hellental

 

 

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[1] Schenkung an das Historische Museum Hellental von Hanna und Hartmut Kumlehn, Merxhausen.

[4] Nach einer Erzählung von Hannelore Schulz (geb. Siebers,1932-2020), Hellental.

[5] Schenkung an das Historische Museum Hellental von Eva Zahradnicek, Holzminden.

[6] Schenkung an das Historische Museum Hellental von Elisabeth Dittrich, Holzminden.

[7] Schenkung an das Historische Museum Hellental von Irmgard Timmermann, Hellental.

[8] Schenkung an das Historische Museum Hellental von Dieter Schlossmacher.