Demokratie 1848 - Made by Frankfurter Paulskirche
Klaus A.E. Weber
Wichtigster Grundsatz der Demokratie: Die Gleichheit der Menschen
1848
Beginn einer neuen Zeit und Anfang der deutschen Demokratiegeschichte
Revolutionär:innen
- ֍ Revolutionäre Frauen und ihr Beitrag zur Demokratiegeschichte
2023
175-jähriges Jubiläum der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche
In der Frankfurter Paulskirche tagte 1848/1849 das erste gewählte deutsche Parlament, das dort am 18. Mai als Nationalversammlung einzog .
Die Abgeordneten, darunter fünf Abgeordnete des Landes Braunschweig, erarbeiteten eine Verfassung mit Grundrechtskatalog für den zu schaffenden deutschen Nationalstaat.
Einzug der Abgeordneten des Vorparlaments in die Frankfurter Paulskirche 1848
© HMF, Horst Ziegenfusz
Die Frankfurter Paulskirche ist
-
ein Erinnerungsort der deutschen Demokratie [1]
- "die sinnliche Verkörperung des kulturellen Gedächtnisses" [3]
„Als das erste deutsche Parlament 1848 dort zusammenkam, bot sich der Ort dafür an: In den Sitzreihen war genügend Platz für alle Teilnehmer, und auf der Kanzel waren die Redner zu sehen und zu hören.“[27]
Sitzung der Deutschen Nationalversammlung 1848 in der Frankfurter Paulskirche
unter der schwarz-rot-goldenen Fahne
mit der vormaligen Empore im Großen Saal,
für die Teilnahme von bis zu 1.200 Menschen
© Historisches Museum Frankfurt (HMF)
Im Mai 1848 erste deutsche Nationalversammlung
Allgemein erhoffte man sich in Deutschland durch die Einberufung einer Nationalversammlung eine entscheidende Verbesserung der Lage zu erreichen.
Diese wurde jedoch von deutschen Fürsten durch ihr gewaltsames Eingreifen am 18. Juni 1849 aufgelöst.
Die Chance zu wirklichen Reformen blieb somit ungenutzt.
Immerhin leitete das Herzogtum Braunschweig einige, wenn auch wenige Veränderungen ein.
So besaßen die Bürger nach der ab Juni 1848 geltenden herzoglichen Regelung nunmehr das Recht zur freien Vereinsbildung.
Zu bedenken ist, dass viele politische Akteure mit ihren verschiedenen Aktivitäten eine völlige gesellschaftliche Veränderung anstrebten.
Vielmehr versuchten sie vornehmlich, ihre Lebens- und Arbeitsverhältnisse zu verbessern.
Auf Heinade, Hellental und Merxhausen bezogen, traten diese Verbesserungen schließlich durch die Umsetzung der Agrarreformen mit der Separation ein.
Auch die Landbewohner des südniedersächsischen Berglandes forderten Reformmaßnahmen, wie die Revision des Polizeistrafgesetzes von 1847, die Aufhebung des Forststrafgesetzes von 1847, die Aufhebung der staatlichen Einschränkung bei Grundstücksverkäufen und die Aufhebung des Jagddienstes ohne Entschädigung sowie eine genügende Gegenleistung bei Wildschäden.[21]
Am 18. Mai 1848 war mit 384 von insgesamt 545 Parlamentariern (Abgeordnete) [22] in der Frankfurter Paulskirche [19] die erste deutsche Nationalversammlung zusammengetreten, mit dem Ziel, einen Nationalstaat und eine Verfassung parlamentarisch zu erarbeiten.
Hierfür wurde ein Abgeordneter je 50.000 "selbständige" Männer in unmittelbarer, gleicher und geheimer Wahl gewählt.
Bis heute stellt diese Nationalversammlung in der Paulskirche zu Frankfurt - als erstes demokratisch gewähltes gesamtdeutsches Parlament - einen bedeutenden Bezugspunkt für die Entwicklung der deutschen Demokratie dar.[25]
Der am 27. Dezember 1848 verabschiedete Katalog von Grundrechten wie auch die parlamentarische Arbeit bleibt jedoch hinter den hohen Erwartungen weit zurück.
Schließlich verabschiedet die Frankfurter Nationalversammlung am 28. März 1849 die erste Verfassung eines deutschen Bundesstaates, die den Bürgern erstmalig in der deutschen Geschichte unveräußerliche Grundrechte garantierte.
Abbildung aus der Ausstellung auf dem Hambacher Schloss
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
- Verfassung des deutschen Reiches vom 28. März 1849 │ "Frankfurter Reichsverfassung" │ "Paulskirchenverfassung"
-
Die deutschen Verfassungen - 1849, 1871, 1919, 1949
In diesem Kontext wurde die braunschweigische Gesetzgebung schrittweise reformiert.
Wahlrechtsänderungen, die Einführung der Grundsteuer und die Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung wirkten sich auch auf die Dörfer Heinade, Merxhausen und Hellental aus.
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[1] LAUD/SCHICK 2023.
[3] Aleida Assmann, zitiert in STILLBAUER 2023.
[19] GÖPFERT 2020.
[21] SCHÄFER 1999, S. 116.
[22] gewählte Mitglieder vornehmlich des Bildungsbürgertums – Pfarrer Karl Heinrich Jürgens aus Stadtoldendorf, Kaufmann Friedrich Stolle aus Holzminden.
[25] STIFTUNG HAMBACHER SCHLOSS 2017.
[27] Historisches Museum Frankfurt (HMF).