Benediktinerinnenkloster Lippoldsberg
Klaus A.E. Weber
Inbegriff des romanischen Baustils
Fast unversehrt bis heute erhalten, ist das Kloster Lippoldsberg aufgrund seiner großen architekturhistorischen Bedeutung besonders herzuheben.
Die Blütezeit des Benediktinerinnenklosters lag im 12. Jahrhundert.
Im Jahr 1059 erwarb der Mainzer Erzbischof Luitpold (reg. 1051-1059) vom Kloster Corvey Land, auf dem nach der Errichtung einer steinernen Kapelle im Jahr 1082, ein Frauenstift im Jahr 1089 gegründet wurde.
Nach dem Ausbau zu einer Klosteranlage um 1093 konnte im Jahr 1100 ein Benediktinerinnenkloster gegründet werden.
Um 1142/1151 wurde unter Nutzung von Bruchsteinen die hochromanische Klosterkirche als kreuzförmige Pfeilerbasilika mit dreischiffigem Chor in einem Zuge errichtet.
Mit Erneuerung der Klostergebäude war im Jahr 1151 die Klosterkirche St. Georg und Maria fertiggestellt.
Kloster Lippoldsberg
Benediktinerinnenkirche │ um 1150
Grundriss nach C. W. Hase [1]
Kirche St. Georg und Maria
© [hmh, Fotos: Klaus A.E. Weber
Pfeilerbasilika mit Zeitturmfassade
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Blick nach Osten
Benediktinerinnenkirche mit
dreischiffigem Chor
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Für den Nordosten Deutschlands gilt Lippoldsberg als Initialbau, vermehrt Gewölbebasiliken im gebundenen System von der Mitte des 12. Jahrhunderts an zu errichten.
Die typische Lippoldsberger Gratwölbung charakterisieren auf Viertelkreiskonsolen abgekragte Gurtbögen und die Pfeilergliederung mit Ecksäulen.
Westliche Eingangshalle mit Gratwölbung
12. Jahrhundert
auf von Konsolen getragenen Gurtbögen lastend
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Würfelkapitell mit Lilienmotiv
12. Jahrhundert
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Spätromanischer Taufsteint
1957 in der Apsis aufgestellt
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
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[1] Abb. aus THÜMMLER 1966, S. 178 Fig. 11.