Wissen und mittelalterliche Klosterkultur
Klaus A.E. Weber
Bernward von Hildesheim (um 950/960-1022)
Bischof von Hildesheim 993–1022
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Germania Sacra
Germania Sacra ist langfristiges Projekt der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, das die Quellen der Kirche des Alten Reiches erschließt und die deutsche Kirchengeschichte vom Beginn bis zur Reformation im 16. Jahrhundert beziehungsweise der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts erforscht.
Germania Sacra - Die Kirche des Alten Reiches und ihre Institutionen
Neuerungen durch Technologie- und Kulturtransfer
„Eine wichtige Rolle für das frühe Wissen und den weiträumigen Technologietransfer im Mittelalter dürften schließlich gewiss auch die ungewöhnlich zahlreichen, vornehmlich im frühen und hohen Mittelalter entstanden teils bedeutenden Klöster und Stifte des Werra- und Weserberglandes gespielt haben.“[2]
Neben Zentren des Wissens und des Technologietransfers waren Kirchen- und Klostergründungen im Mittelalter zugleich sichtbare geistliche Machtzeichen der Gottesherrschaft.
Dabei imponieren bei den mittelalterlichen Klöstern und klosterartigen Institutionen neben den Kanoniker- und Kanonissenstiften (K), Augustiner*innen (A) und Zisterzienser*innenklöstern (Z) vor allem Benediktiner*innenabteien (B).
Bereits während des 8. Jahrhunderts und im 9. Jahrhundert entstanden vielerorts Kirchen- und Klosteranlagen (beispielsweise Lorsch, Reichenau, alter Kölner Dom) und karolingische Pfalzen (beispielsweise Paderborn, Fulda), in denen in Glaswerkstätten Hohl- und Fensterglas hergestellt wurde.[1]
Kloster Helmarshausen │ November 2022
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Institut für Historische Landesforschung der Universität Göttingen
Unter regionaler Betonung sind jene Klosteranlagen und klosterartigen Institutionen ausgewählt, welche potentiell früher oder später zumindest mit Fensterglas ausgestattet werden:
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Kloster Corvey (B)
- Kloster Königslutter (B)
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Kloster Kaufungen
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Kloster Kemnade (B)
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Stift Obernkirchen
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[1] TRIER/NAUMANN-STECKNER 2016, S. 158-160.
[2] STEPHAN 2022b, S. 51.