Die Kunst der Glasmalerei
Klaus A.E. Weber
Teller mit Adler │ um 1600 │ Böhmen
Glasmuseum Hentrich im Museum Kunstpalast │ Düsseldorf
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Die Glasmalerei ist weit verbreitet - mit einer Vielzahl historischer, handwerklich und künstlerisch hochwertigen Arbeiten.
Vergleichbar mit der Porzellanmalerei wurden nach SÜSSMUTH [3] auf die Glasoberfläche aufgetragen
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Farben
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undurchsichtige Emaillen
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durchsichtige Emaillen
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Transparentfarben
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Flachfarben
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Gold
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Silber
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Schwarzlot [4]
Hervorzuheben ist das "Gelbsilber", das bei der Fenstermalerei ein leuchtendes Goldgelb mit glasiger Transparenz erbringt.
"Das fertig gemalte Bild oder Ornament wird dann bei ca. 550 Grad in das Glas eingebrannt.
Die Farben, denen ein Schmelzfluß beigesetzt ist, schmelzen mit der Oberfläche des Glases zusammen und erlangen nicht nur Haltbarkeit, sondern zumeist auch Transparenz."[3]
Die Glasmalerei als Bildgattung
Beginnend mit den farbigen Fenstern in Kirchen und Klöstern faszinieren seit dem Mittelalter wirkmächtige Glasmalereien durch die strahlende Leuchtkraft ihrer vielfältigen Bildthemen.
Eine der weltweit größten Glasgemäldesammlungen (Glasgemälde, Wappenscheiben, Zunftscheiben, Standesscheiben, Allianzscheiben) besitzt das Schweizerische Nationalmuseum.[2]
Historisches Museum Basel
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Farben im Licht │ Glasmalerei vom 13. bis 21. Jahrhundert
Seit dem 13. Jahrhundert bringen Glasfenster Licht und Farbe in dunkle Kirchenräume.[1]
Doch wie entsteht ein Glasgemälde überhaupt?
Ausstellung des Landesmuseums Zürich │ Schweizerisches Nationalmuseum | 16.07.2021 - 03.04.2022 [5]
Niklaus Manuel Deutsch: Totentanz [1]
Der Berner Niklaus Manuel Deutsch (1484–1530) durchlebte die kriegerischsten Zeiten der Eidgenossenschaft und wurde zum Vorkämpfer der Reformation.
Wie seine ersten Bilder, Glasgemälde um 1508, vermuten lassen, ließ er sich bei einem Glasmacher ausbilden.
Ein dichtes Programm – auf Glas gemalt [2]
Ein Glasgemälde als repräsentatives Geschenk von herausragender künstlerischer Qualität.
Die große, annähernd quadratische Scheibe aus dem Jahr 1588 entstand ursprünglich im Auftrag der Kartause Ittingen wohl in der Werkstatt des Zürcher Glasmalers Christoph Murer (1558-1614).
⊚ Zum Anklicken
Mater Dolorosa aus der Kartause in Freiburg i. Br.
1. Viertel 16. Jh.
Historisches Museum Basel
© [hmh, Fotos: Klaus A.E. Weber
The Stained Glass Windows of Chartres Cathedral
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[1] Blog-Artikel des Schweizerischen Nationalmuseums vom 27. August 2021 von Alexander Rechsteiner, Kommunikation des Schweizerischen Nationalmuseums.
[2] KRAMER 2022a, S. 26.
[3] SÜSSMUTH (1950), S. 43.
[4] Schwarzlot = auf Glas einschmelzende, schwarze Deckfarbe, zusammengesetzt aus Kupfer- und Eisenoxyd.
[5] KRAMER 2022c.