Glas │ Farbe │ Licht
Klaus A.E. Weber
„Farbige Gläser sind schon seit dem frühesten Beginn der Geschichte des Glases bekannt.“[6]
Farbglasscheiben
LWL-Glashütte Gernheim
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Farbglasscheiben und Glasmalereien
als Bildgattung
Beginnend mit den farbigen Fensterverschlüssen in Kirchen und Klöstern faszinieren seit dem Mittelalter wirkmächtige Glasmalereien durch die strahlende Leuchtkraft ihrer vielfältigen Bildthemen.
Eine der weltweit größten Glasgemäldesammlungen (Glasgemälde, Wappenscheiben, Zunftscheiben, Standesscheiben, Allianzscheiben) besitzt das Schweizerische Nationalmuseum.[2]
Die Glasmalerei ist weit verbreitet - mit einer Vielzahl historischer, handwerklich und künstlerisch hochwertigen Arbeiten.
⊚ Zum Anklicken
Mater Dolorosa
aus der Kartause
in Freiburg i. Br.
1. Viertel 16. Jahrhundert
Historisches Museum Basel
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Glasteller mit Adler
um 1600
Böhmen
Glasmuseum Hentrich
Museum Kunstpalast, Düsseldorf
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Mit Glas malen - auf Glas malen
Komponenten der historischen Glasmalerei mit abgewandelten Verhältnissen [7]
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Glasscheibe als Träger der Farbe - Schmelzfarben
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Bleinetz – Bleistege verbinden die Gläser zu einem Gefüge
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schwarze Linien (aus „Schwarzlot“ [4]) geben der Malerei Konturen
- Bemalungen durch Farbaufträge
Vergleichbar mit der Porzellanmalerei wurden nach SÜSSMUTH [3] auf die Glasoberfläche aufgetragen
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Farben
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undurchsichtige Emaillen
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durchsichtige Emaillen
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Transparentfarben
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Flachfarben
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Gold
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Silber
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Schwarzlot
Hervorzuheben ist das "Gelbsilber", das bei der Fenstermalerei ein leuchtendes Goldgelb mit glasiger Transparenz erbringt.
"Das fertig gemalte Bild oder Ornament wird dann bei ca. 550 Grad in das Glas eingebrannt.
Die Farben, denen ein Schmelzfluß beigesetzt ist, schmelzen mit der Oberfläche des Glases zusammen und erlangen nicht nur Haltbarkeit, sondern zumeist auch Transparenz."[3]
Historisches Museum Basel
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Farben im Licht │ Glasmalerei vom 13. bis 21. Jahrhundert
Seit dem 13. Jahrhundert bringen Glasfenster Licht und Farbe in dunkle Kirchenräume.[1]
Doch wie entsteht ein Glasgemälde überhaupt?
Ausstellung des Landesmuseums Zürich │ Schweizerisches Nationalmuseum | 16.07.2021 - 03.04.2022 [5]
Niklaus Manuel Deutsch: Totentanz [1]
Der Berner Niklaus Manuel Deutsch (1484–1530) durchlebte die kriegerischsten Zeiten der Eidgenossenschaft und wurde zum Vorkämpfer der Reformation.
Wie seine ersten Bilder, Glasgemälde um 1508, vermuten lassen, ließ er sich bei einem Glasmacher ausbilden.
Ein dichtes Programm – auf Glas gemalt [2]
Ein Glasgemälde als repräsentatives Geschenk von herausragender künstlerischer Qualität.
Die große, annähernd quadratische Scheibe aus dem Jahr 1588 entstand ursprünglich im Auftrag der Kartause Ittingen wohl in der Werkstatt des Zürcher Glasmalers Christoph Murer (1558-1614).
Spätmittelalterlicher Glasmalerei-Zyklus im Kloster Ebstorf
Das Kloster Ebstorf besitzt einen um 1410 in einer Lüneburger Werkstatt entstandenen Glasmalerei-Zyklus.[8]
The Stained Glass Windows of Chartres Cathedral
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[1] Blog-Artikel des Schweizerischen Nationalmuseums vom 27. August 2021 von Alexander Rechsteiner, Kommunikation des Schweizerischen Nationalmuseums.
[2] KRAMER 2022a, S. 26.
[3] SÜSSMUTH (1950), S. 43.
[4] Schwarzlot = auf Glas einschmelzende, schwarze Deckfarbe, zusammengesetzt aus Kupfer- und Eisenoxyd.
[5] KRAMER 2022c.
[6] DRÜNERT/MÖNCKE/STEPPUHN 2022, S. 381.
[7] SECK 2022, S. 12.
[8] KLOSTERKAMMER HANNOVER 2008, S. 59.