Konzentrations- und Vernichtungslager
Klaus A.E. Weber
In den zurückliegenden Jahrzehnten wurde das millionenfache Schicksal von Zwangsarbeiter*innen während des Nationalsozialismus in der deutschen wie europäischen Erinnerung marginalisiert und auch vergessen.
Zwischen den Jahren 1938 und 1945 wurden mehr als 13 Millionen zumeist junge Menschen aus Tschechien, Österreich, den Niederlanden, Polen und Frankreich als Zwangsarbeiter*innen ins nationalsozialistische Deutsche Reich geholt, um die aufgenommene Kriegswirtschaft am Laufen zu halten.
Nach der Schlacht bei Stalingrad, wendet sich 1943 die Geschehnisse des Zweiten Weltkrieges.
In der Folge töteten britische und US-amerikanische Bomber, die Deutschland von dem NS-Faschismus befreien sollen, Tausende Zwangsarbeiter*innen.
"Wir alle hoffen, dass Sie die moralische Standfestigkeit besitzen, weiterhin für Toleranz und Inklusivität, Menschlichkeit und Freiheit, kurzum für die wahre Demokratie zu kämpfen."[3]
Ausstellungsbaracke
Zwangsarbeiterlager "Lenner Lager" 1944-1945
Juli 2015
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
NS-Zwangsarbeit und Erinnerung
- Holzen am Hils - Außenlager des ehemaligen KZ Buchenwald
- Rüstungskomplex "Lenner Lager" 1943-1945
- Zwangsarbeit in den Staatsforsten 1939-1945 – Solling
- z.B. Bosch - Zwangsarbeit im Hildesheimer Wald - Am 22. Januar 1942 kamen die ersten polnischen Zwangsarbeiter*innen im Hildesheimer Bosch-Werk an. Über 2.700 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und italienische Militärinternierte waren im Zweiten Weltkrieg in einer Hildesheimer Tarnfabrik des Bosch-Konzerns beschäftigt.[1]
- "Continental wurde zum NS-Musterbetrieb" [4]
- bpb-Datenbank Erinnerungsorte für die Opfer des Nationalsozialismus
Topografie der Erinnerung - Gedenken und Erinnern in Südniedersachsen
Die Internetseite enthält Informationen über die Topografie der Erinnerung in Südniedersachsen:
Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus │ Gedenken und Erinnern.
Unter der Region Südniedersachsen werden die vier südlichsten Landkreise Niedersachsens verstanden: Göttingen, Holzminden, Northeim und Osterode.
- Holzminden - NS-Zwangsarbeit
Holzgebäude des Zwangsarbeiterlagers
"Torfhaus" im Forstamt Neuhaus/Solling
Frankreich - Kriegsgefangene
UdSSR - Kriegsgefangene
"Ostarbeiter"? [2][4]
Januar 2019
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
֍ Nebenan | Die Nachbarschaften der Lager Auschwitz I-III
Fotoausstellung des Landesmuseums Württemberg | Museum der Alltagskultur | Schloss Waldenbuch
Die Ausstellungsmacherin Verena Plath gibt einen Einblick in die Fotoausstellung und spricht über die Erinnerungskultur der Nachbarschaften des Schreckensortes Auschwitz.
Wie lebt es sich an einem Ort, der ein Symbol des Schreckens ist?
Ω #20: Archäologie und Zeitgeschichte
Orte nationalsozialistischer Gewaltherrschaft.
Mit Landesarchäologe Henning Haßmann, Juliane Hummel, Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, und Mathias Wiegert, Arcontor Projekt GmbH. Moderation: Siebo Heinken.
Regional-Literatur
Bücher als "Form des Erinnerns" - Gedenkbücher für Südniedersachsen und Ostwestfalen im Verlag Jörg Mitzkat, Holzminden
DETLEF CREYDT, AUGUST MEYER: Zwangsarbeit für die Wunderwaffen in Südniedersachsen 1943-1945. Bd. 1. Braunschweig 1993.
DETLEF CREYDT, AUGUST MEYER: Zwangsarbeit für die Rüstung im niedersächsischen Bergland 1939-1945. Solling/Hils/Ith/Vogler. Bd. 2. Braunschweig 1994.
DETLEF CREYDT: Zwangsarbeit für Rüstung, Landwirtschaft und Forsten im Oberwesergebiet 1939-1945. Bd. 3. Holzminden 1995.
DETLEF CREYDT: Zwangsarbeit für Industrie und Rüstung im Hils 1943-1945. Bd. 4. Holzminden 2001.
PETER-MICHAEL STEINSIEK: Zwangsarbeit in den staatlichen Forsten des heutigen Landes Niedersachsen 1939-1945 (Hg.: Niedersächsische Landesforsten), 2018.
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[1] Mitteilung zur neuen Webseite der Berliner Geschichtswerkstatt e.V. Die Webseite beruht auf Recherchen der Historikerin Angela Martin und der Publizistin Ewa Czerwiakowski, die im Auftrag der Berliner Geschichtswerkstatt über Zwangsarbeit bei Bosch geforscht haben.
[2] STEINSIEK 2018, S. 147-148 Abb. 33, 231.
[3] Rede von Prof. Saul Friedländer am 31. Januar 2019, Historiker und Holocaust-Überlebender / Gedenken im Deutschen Bundestag an die Opfer des Nationalsozialismus anlässlich des 74. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz.
[4] CREYDT 1995, S. 103-104.
[5] BENNE 2020b.