Wikingerzeit │ ca. 8.-11. Jahrhundert
Klaus A.E. Weber
Westliches Ende des Ostsee-Seitenarms Schlei am Haddebyer Noor │ August 2016
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Wikingerzeit │ ca. 8.-11. Jahrhundert
Händler │ Krieger │ Abenteurer │ Entdecker
Im Fühmittelalter zwischen der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts bis Anfang des 11. Jahrhunderts beherrschten Nordeuropa die „Nordmänner“ - die Wikinger.[13][14][15]
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֍ „Gudruns Reise durch die Welt des großen Wikingerkönigs Harald Blauzahn“
- „Retrotopia“ - die Wikingerzeit als Ort der Sehnsucht
Der Frage, ob Frauen und Männer in der Wikingerzeit gleichberechtigt waren, ist das Wikinger Museum Haithabu nachgegangen.
Wikingertage in Schleswig im August 2016
© [hmh, Fotos: Klaus A.E. Weber
Haithabu │ 983–1066 [1]
Fernhandelszentrum und frühmittelalterlicher Schmelztiegel
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֍ UNESCO Weltkulturerbe SH 2 │ UNESCO-Welterbetag am 05. Juni 2022
- ֍ Haithabu: Welterbe liegt größtenteils noch unter der Erde:
Nur etwa 5 Prozent des Geländes wurden ausgegraben.
Für das Video wurden die Befunde der bislang erfolgten Ausgrabungen digitalisiert.
Der Film erlaubt einen Blick unter die Erde und zeigt Häuser, Bohlenwege und Brunnen, die bei archäologischen Untersuchungen ausgegraben wurden.
Zu den bedeutendsten frühmittelalterlichen Siedlungen und frühurbanen Handelszentren der Wikingerzeit zählte einst Haithabu (Haiðabýr bzw. HēþabȳR) mit einem Hafenbereich am westlichen Ende des Ostsee-Seitenarms Schlei am Haddebyer Noor bei Schleswig (heute archäologisches Bodendenkmal in Schleswig-Holstein).[11][15]
Das 25,5 ha große Areal befand sich innerhalb eines mächtigen, rund 1,3 km langen Halbkreiswalles.
Bis zu den historisch belegten Zerstörungen von ca. 1050 und 1066 blieb Haithabu ein lebendiges Handels- und Handwerkszentrum und war noch im 11. Jahrhundert der zentrale Umschlagsplatz zwischen Dänemark und dem Kontinent und zwischen Nord- und Ostsee.
Heute gilt die Siedlungsentwicklung des frühurbanen Haithabu als eine der ersten Städte Nordeuropas.
Haithabu fiel bereits im Mittelalter als urbaner Platz wüst und wurde nicht weiter bewohnt.
Blick auf die Stadt Schleswig - Einst Handelsmetropole der Wikinger │ August 2016
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Petri-Portal des Schleswiger Doms │ um 1180
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Am Nordufer der Schlei entstand als Stadt des Königs und des Bischofs die mittelalterliche civitas Schleswig.
Als Nachfolger Haithabus war Schleswig in dieselben überregionalen Handelsnetze einbezogen und fungierte ebenso als zentraler Knotenpunkt zwischen Nord- und Osteuropa.
Monografie zum Untergang von Haithabu (2022)
Zweibändiges Werk „Haithabu 983–1066 - Der Untergang eines dänischen Handelszentrums in der späten Wikingerzeit“ von Volker Hilberg
Teilrekonstruktion des frühstädtischen wikingerzeitlichen Fernhandelszentrums Haithabu
Flechtwandhäuser 9.-11. Jahrhundert [16]
Wikinger Museum Haithabu │ August 2016
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Haus des Kammmachers (Haus 1) │ 874 oder kurz danach
Wikinger Museum Haithabu │ August 2016
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Um 750, spätestens aber um 770, von dänischen Wikingern (Normannen bei den Franken) bzw. schwedischen Warägern (Waräger in Rußland) gegründet, war Haithabu bis 1066 ein Hauptumschlagsplatz für den Handel zwischen Skandinavien, Westeuropa, Nordseeregion und Baltikum.[5]
Haithabu wurde 1050 und auch 1066 zerstört.
Haithabu: Frühmittelalterliche Stadtanlage mit Seehafen am Ende der Schlei
Wikinger Museum Haithabu
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Schiffsfragment aus dem Seehafen
Rekonstruierter Drachenkopf als Zierte eines Schiffsstevens
Wikinger Museum Haithabu
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Ausstellungshaus und Freigelände
Rekonstruierte Wikinger Häuser
Das moderne Ausstellungshaus Wikinger Museum Haithabu vor den Toren Schleswigs zählt mit dem Freigelände und seinen sieben rekonstruierten frühmittelalterlichen Häusern zu den bedeutendsten archäologischen Museen Deutschlands.[6][25]
Blick vom Noor auf die Gebäudefronten des Wikinger Museums Haithabu
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Am Rande der ehemaligen Handelsmetropole der Wikinger zeigt die Dauerausstellung - im historischen Kontext der Zeit vor rund 1000 Jahren - spektakuläre archäologische Funde.
Am 30. Juni 2018 hat das Welterbekomitee der Vereinten Nationen das Grenzbauwerk Danewerk und den wikingerzeitlichen Handelsplatz Haithabu in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.
Arbeiten am Haithabu-Haus des Holzhandwerkers (Haus 4) │ um 882
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Reinhard Erichsen - Der Meister der Langbögen
Wikinger Museum Haithabu │ August 2016
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Arbeiten an der Koch- und Backstelle im Wikingerdorf
Wikinger Museum Haithabu │ August 2016
© [hmh, Fotos: Klaus A.E. Weber
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[1] HILBERG 2022.
[5] MAIXNER 2012.
[6] ELSNER 2004.
[11] MAIXNER 2012, S. 18-19.
[13] ELSNER 2004, S. 9-15.
[14] MAIXNER 2012, S. 8-11.
[15] Literaturübersicht bei ELSNER 2004, S. 122-126; MAIXNER 2012, S. 204-205; SCHIETZEL 2014 im Text.
[25] Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen.