Auch das Museum hat seine Geschichte

Klaus A.E. Weber

 

2003

Auflösung des "Wald- und Lönsmuseums"

In der Sollingstraße bestand bis zum Jahr 2003 das regional bekannte, aber seit Anfang der 1990er Jahre völlig „verwaiste” und marode gewordene „Wald- und Lönsmuseum” von Willi Leßmann (1920-1991) - mit den durchweg nicht dokumentierten Sammlungen Mineralogie, Pflanzenwelt, Tierwelt, Hermann Löns.[1]

Es wurde schließlich im Herbst 2003 von der Gemeinde Heinade in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Hellental des Heimat- und Geschichtsvereins für Heinade-Hellental-Merxhausen e.V. aufgelöst und das marode Holzgebäude vollständig abgetragen.

Der Sammlungsbestand war weitgehend undokumentiert und befand sich in einem sehr maroden Zustand, so dass letztlich nur wenige Sammlungsgegenstände übernommen werden konnten.

 

2007-2008

Restaurierung des alten Hellentaler Gemeinde-Backhauses

Projekt der Kreisvolkshochschule Holzminden

Die Kreisvolkshochschule Holzminden als erfolgreicher Träger von Qualifizierung- und Beschäftigungsprojekten für arbeitslose Jugendliche und Erwachsene verwirklichte im Zeitraum von 2007 bis 2008 die Restaurierung des alten Hellentaler Gemeinde-Backhauses.

Das Projekt beinhaltete die Qualifizierung und Betreuung der Teilnehmenden mit dem Ziel der Eingliederung in das Berufsleben.

Ziel dieses Projektes war es, die berufliche Qualifizierung junger Menschen mit der Förderung der dörflichen Infrastruktur zu verbinden.

Im Gegensatz zu anderen Regionen, in denen zu jedem historischen Bauernhof als Nebengebäude auch ein Backhaus gehörte, wurde im ehemaligen Herzogtum Braunschweig ab 1744 die Errichtung zentraler Dorfbackhäuser verpflichtend.

Um ein solches Dorfbackhaus handelt es sich in Hellental, errichtet in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Im Rahmen des Projektes wurden verschiedene Einzelmaßnahmen verwirklicht.

Neben der Sicherung der alten Bausubstanz erfolgten ein nutzungsgerechter Umbau des Gesamtgebäudes sowie die Instandsetzung des Backofens.

Nach Fertigstellung der Baumaßnahmen entstand unter der Leitung des Hellentaler Ortsheimatpflegers und Mitwirkung der örtlichen Arbeitsgruppe des Heimat- und Geschichtsverein Heinade-Hellental-Merxhausen e.V. ein Ausstellungsgebäude für die besondere Glas- und Backhausgeschichte des Hellentals, das Museum im Backhaus|Hellental mit angeschlossenem Backofen nach historischem Vorbild.

Das Projekt der Kreisvolkshochschule wurde aus Mitteln der Europäischen Union, des Landkreises Holzminden, der Gemeinde Heinade, der Agentur für Arbeit und der Arbeitsgemeinschaft zur Arbeitsvermittlung Holzminden finanziert.

 

2011-2012

Kulturnetzwerk Solling

Im Rahmen der Machbarkeitsstudie “Kulturnetzwerk Solling” in den Jahren 2011-2012 des Sollingvereins Uslar und des Solling(haupt)vereins Neuhaus war eine orientierende Museumsberatung auch für das Museum im Backhaus durch Frau Dr. Beate Bollmann, Oldenburg, erfolgt.

Daraufhin wurde die Dauerausstellung des MiB grundlegend überarbeitet und durch eine veränderte Schwerpunktsetzung ab dem Jahr 2012 neu gestaltet.

 

Oktober 2019

HISTORISCHES MUSEUM HELLENTAL

In Verbindung mit dem Heimat- und Geschichtsverein für Heinade-Hellental-Merxhausen e.V. entstanden, sind seit Oktober 2019 unter dem Dach des Historischen Museums Hellental zwei thematisch eigenständige Museumshäuser mit ihren markanten historischen Fachwerkbauten konzeptionell zusammengeführt - mit jeweils eigenem Profil.

Museum im Backhaus │ Glas & Brot im Solling

Das am Tag des offenen Denkmals® am 14. September 2008 nach längerer Renovierungsphase wieder öffentlich zugängliche Dorfbackhaus beheimatet das Museum.

Sollinghaus Weber │ Museum der Alltagskultur

Erstmals öffnete das Museum mit dem agrarisch-handwerklichen Gebäudeensemble seine Pforten zum Tag des offenen Denkmals® am 08. September 2019.

 

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[1] LANDKREIS HOLZMINDEN 1986.